DEAD BROTHERS

5th Sin-Phonie

Diese Schweizer Begräbniskapelle mit ihren trägen Todesballaden war schon immer eine Klasse für sich. Ihr letztes Album „Wunderkammer“ von 2006 liegt einige Zeit zurück und zwischendurch war es auch fraglich, ob es die DEAD BROTHERS überhaupt noch gibt.

Stattdessen erschien im letzten Jahr ein Soloalbum von deren Pierre Omer auf recht konventionellem Singer/Songwriter-Niveau, und auch auf „5th Sin-Phonie“ gestaltet sich die „return of the living dead“ recht zahm.

Das alte Beerdigungsflair ist zwar noch durchaus vorhanden und auch Tom Waits kann man als Einfluss wiederkennen, ansonsten präsentieren sich die Schweizer von einer sehr sanften, zugänglichen Seite.

Das eiskalte Händchen krabbelt einem nur selten den Rücken hoch und verursacht ein unbehagliches Frösteln, stattdessen zeigt sich wie auf „Wunderkammer“ der Einfluss osteuropäischer Folklore, was niemanden großartig verstören wird.

Jede Band hat das Recht, sich weiterzuentwickeln, auf diesem Weg folgen muss man ihr ja nicht unbedingt. Und ganz objektiv betrachtet ist „5th Sin-Phonie“ ja auch ein sehr schönes Album, nur eben nicht das, was die DEAD BROTHERS für mich bisher so reizvoll gemacht hatte.

Ihrem Hang zu schrägen Coverversionen bleiben sie auch hier treu und können dem BAUHAUS-Klassiker „Bela Lugosis’ dead“ tatsächlich ganz neue Seiten abgewinnen, von „Teenage kicks“ hätten sie aber besser mal die Finger gelassen.