DEEP EYNDE

Spellbound

Thorsten von Fiendforce war schon lange Fan der 1990 gegründeten kalifornischen Goth-Punks THE DEEP EYNDE. Die veröffentlichten ihr erstes Album schon 1995, doch dann dauerte es bis zum Nachfolger sieben weitere Jahre.

Seit 2002 aber ist die Band um Bandboss und Sänger Fate Fatal in wechselnder Besetzung richtig aktiv, veröffentlichte 2004, 2007 und 2008 weitere Alben (alle auf People Like You) und wechselte mit „Spell Bound“ nun zu Fiendforce – Thorstens Label.

Sehr angenehm fand ich den halligen, gothlastigen, aber auf Gruftiekitsch verzichtenden Sound der Kalifornier schon immer, doch mit dem neuen Longplayer könnten sie ihr bestes Album überhaupt aufgenommen haben.

Wer immer PSYCHEDELIC FURS, (alte) CHRISTIAN DEATH, GENE LOVES JEZEBEL, SIOUXSIE & THE BANSHEES (ist der Albumname in diesem Kontext ein Zufall ...?) und natürlich THE DAMNED zu „Phantasmagoria“-Zeiten mag, bekommt hier sein neues Lieblingsalbum präsentiert.

15 Songs finden sich darauf, was die respektable Spielzeit von über 70 Minuten erklärt. Ex-Gitarrist Daniel DeLeon taucht hier wieder als Beiträger von „additional vocals“ auf, eine Position, für die auch Gitane Demone (CHRISTIAN DEATH) aufgeführt wird.

Ein erwachsenes, druckvolles, unaufdringliches Album, das sehr melodiös und eingängig ist, und bei dem auf jegliche schrottige Effekthascherei verzichtet wird, was in Zeiten gräflich-unheiliger Produktionen nicht genug betont werden kann.

Ein echter kleiner Hit ist DEEP EYNDE mit „Love in shadows“ geglückt, das auch noch in einem mit Dancebeats versehenen Remix vorliegt und in dieser Version erstaunlich gut gefällt – ein sicherer Hit für jeden Indie-Disco-Dancefloor.

Ach ja, und dann ist da noch die Sache mit Chris Isaak ... Ehrlich gesagt finde ich dessen „Blue hotel“ ziemlich großartig, und irgendwie erinnert mich so mancher latent surfige Gitarrenpart auf diesem Album an diese Edelschnulze.

Ein durch und durch gelungenes Album! (Diese Band war auf der Ox-CD #90 zu hören)