GBH

Perfume And Piss

G.B.H aus Birmingham, die 1978 unter dem Namen CHARGED GBH gegründet wurden (die Abkürzung GBH steht im englischen Strafrecht für „grievous bodily harm“, also „schwere Körperverletzung“, „charged“ bedeutet „angeklagt wegen“), waren Anfang der Achtziger zusammen mit VARUKERS, EXPLOITED, DISCHARGE und BROKEN BONES Vertreter eines neuen, härteren UK-Punkrock (Stichwort „UK82“), der musikalisch metallischer war als die oft melodiösen Bands der ersten Stunde – und sie brachten auch frischen Wind in eine Szene, die damals für viele schon tot war.

Nun, weder ist Punk dead noch GBH, und auch wenn diese Ende der Achtziger und in den frühen Neunzigern richtig miese Metal-Platten machten, so haben sie sich spätestens seit „Ha Ha“ (2002 auf Go-Kart erschienen) wieder dem klassischen Punkrock zugewendet und sind jetzt auf dem Label eines bekennenden Fans gelandet, Tim Armstrong von RANCID.

Natürlich, irgendwelche Neuerungen darf und kann man nicht erwarten, wenn eine Band im 33. Jahr ihres Bestehens ein neues Album einspielt, doch im Gegensatz zu so manch anderem Vertreter des frühen UK-Punks schlagen sich GBH wacker, stehen etwa ihren kanadischen Kollegen D.O.A.

in nichts nach. Frontmann Colin und Gitarrist Jock, beide Ur-Mitglieder, haben das musikalische Steuerrad fest in der Hand, und der Kurs ist klar: simple, direkte Songs mit simplen, aber unterhaltsamen Texten, die Colin im Booklet auch detailliert erläutert.

Eine grundsolide Sache.