LAZER CRYSTAL

MCMLXXX

Wer die römischen Zahlen beherrscht, hat schon mal einen kleine Interpretationshilfe, was das Debütalbum von LAZER CRYSTAL aus Chicago betrifft. „1980“ liest sich der nämlich, und auch wenn das hier nicht direkt die Kopie eines Synthie-Pop-Albums aus jener Zeit ist, ist die Musik des Electronic-Trios doch schwer von jener Epoche beeinflusst.

Im Mai 2010 waren sie zusammen mit TRANS AM auf Europatour, und das war eine sehr passende Kombination, scheint ihr Umgang mit elektronischen Klangerzeugern doch ein ähnlicher zu sein wie bei den dienstälteren TRANS AM, die es schon immer geschafft haben, Musik mit Beats zu machen, ohne in technoide Gefilde abzudriften.

Zwar sind verschiedene Nummern von LAZER CRYSTAL durchaus tanzflurtauglich, insgesamt aber ist das doch klassische Rockmusik – eben nur mit anderen Mitteln. NEW ORDER und der allgegenwärtige Krautrock inklusive KRAFTWERK haben deutliche Spuren hinterlassen, ebenso SOFT CELL, doch auch wenn das grundsätzlich gefällt, so ist mir „MCMLXXX“ unterm Strich eine Spur zu percussionlastig und hektisch.