PAUL WELLER

Wake Up The Nation

Es braucht nicht viele Worte, um meiner Begeisterung über Wellers neue Platte (sein 25. Studio-Album!) Ausdruck zu verleihen. Selten zuvor klang er konzentrierter, fokussierter, zorniger. Selten komponierte, spielte und sang er mit mehr Seele, mehr Wagemut und mehr Experimentierwut.

Vielleicht hat es gut getan, das mit Simon Dine nicht nur ein kompromissloser Produzent, sondern auch ein talentierter Songschreiber zur Seite stand. Weller konnte sich quasi fallen lassen, mit einer Handvoll halbfertiger Songideen im Studio antanzen, oftmals einfach zu Dines Demos improvisieren und einfach unbekümmert musizieren.

Die Songs sind dabei straff, ohne unnötige Schnörkel, und dennoch, wie etwa die Mini-Rockoper „Trees“ ungemein vielschichtig. Die Gastmusiker (sensationell: Bruce Foxton und Paul Weller in einem Studio, das ist geschichtsträchtig!) bringen genug Abwechslungsreichtum und externe Kompetenz in die Songs Kein Wunder, wenn sich Weller alte Haudegen wie Sessionlegende Clem Cattini, den TORNADOS-Drummer, auf auf über 100 Nummer-Eins-Songs spielte, einlädt.

Oder auch der lange vermisste MY BLOODY VALENTINE-Soundarchitekt Kevin Shields. Oder auch Bev Bevan, den Drummer der Mod/Hippie/Psych-Sensationsband MOVE. Der engere Zirkel von verlässlichen Mitstreitern wie Steve Cradock jedoch schafft jederzeit dazu ein solides Fundament.

Und so ist das 25. Weller-Album nun eines, das an Klarheit und Disziplin, aber auch an Spielfreude und Wahnsinn ganz ganz weit vorne liegt.