WALTER SCHREIFELS

An Open Letter To The Scene

Walter Schreifels hat zweifelsohne in der Vergangenheit Großes geleistet. GORILLA BISCUITS und YOUTH OF TODAY hießen seine Jugendsünden, mit QUICKSAND beschritt er progressivere, aber nicht minder bahnbrechende Wege.

Dann geschah etwas Erstaunliches: Von letzterer Band an bildeten die Folgegruppen RIVAL SCHOOLS und WALKING CONCERTS eine logische Kette, in deren Verlauf Härte und Kanten abnahmen und Melodien zunahmen.

Folgerichtig musste Schreifels irgendwann als Solokünstler enden, allein mit seiner Gitarre. Gut, etwas reichhaltiger instrumentiert sind die zehn Songs auf seinem Solodebüt schon, aber die Tendenz stimmt.

Und je mehr Schreifels die Intensität seiner Musik reduziert, desto mehr rücken seine Stimme und sein Gespür für Songs in den Vordergrund. Aber reicht das? Bedingt. Dass er großartige Songs schreiben kann, beweist Schreifels mit „She is to me“, „Requiem“ und „Ballad of Lil’ Kim“.

Der Rest ist solide, aber wenig aufregend. Das übliche Gitarrengeschrammel eben. Ist da nicht ein neues Album von RIVAL SCHOOLS angekündigt? Das wäre doch mal wieder was.