ZEITKRATZER

[Old School] James Tenny

Schlicht genial könnte man diese beiden Veröffentlichungen nennen, denn ZEITKRATZER sind zur Zeit der beste, innovativste und kreativste klassische Klangkörper, der die Konzerthäuser der Hochkultur mit Neuer Musik/Klassik beschallt und jedes Mal ein staunendes Publikum zurücklässt.

Es ist atemraubend, was dieses Ensemble ausschließlich mit konventionellen Instrumenten aus dem Orchesterbetrieb für Klanggebilde erschafft. James Tenny, der mit reine Obertönen komponiert und trotz aller Leichtigkeit seine Werke streng notiert, ist schon eine absolute Herausforderung, da jede Abweichung den Gesamteindruck sofort verändert.

Perfekt gespielt. Gefangen in der Unendlichkeit. Hinfortgetragen auf reinsten Schallwellen. Wäre es Elektronik, würde ich sagen: Feedback zum Weinen schön! John Cage ... Ein Name, ein Leben, eine große Leidenschaft: Der Zufall als mitkomponierender Faktor.

Zu groß das Werk, um es hier ausführlicher vorzustellen. Manchmal zu kopflastig, manchmal fehlinterpretiert, manchmal schlicht als reines Hörstück zäh und knochentrocken, aber wohl immer am Limit des Machbaren und ohne jeden Zweifel sehr inspirierend.

ZEITKRATZER fügen dem aber noch etwas hinzu, nämlich so etwas wie Ausgeglichenheit und befreien die Musik von ihrem theoretischen Ballast und tragen sie zu ihrem Ursprung zurück. In den Raum.

Zu den Menschen. Endlich Interpretationen, die ohne stundenlange Einführung auskommen und wo das manchmal zu übermächtige mediale Bild von Cage ausgeblendet wird.