AKIRA RABELAIS

Caduceus

Der in Los Angeles lebende Komponist und Autor Akira Rabelais begann seine musikalische Karriere, indem er mit Druckluftwaffen auf Metallplatten schoss, um so Sounds zu erzeugen. Mittlerweile hat er dafür eine spezielle Software namens Argeïphontes Lyre zur Manipulation bereits existierender Sounds entwickelt, die seine Musik zu einer faszinierenden Erfahrung macht, minimalistische Klangwelten geprägt von herkömmlichen Ambient/Industrial-Strukturen und gleichzeitig Produkt akademischer Rechner-Prozesse.

Eine Herangehensweise, die Rabelais bereits auf einigen Platten für Mille Plateaux oder SamadhiSound und auch bei der Zusammenarbeit mit Björk, David Sylvian, Harold Budd oder Nobukazu Takemura erproben konnte.

Rabelais’ Ansatz mag dabei vor allem sehr verkopfter Natur sein, aber dennoch sind seine manchmal brutal verzerrten, disharmonischen Klanggebilde erstaunlich variationsreich und besitzen einen emotionalen Input, der seine Kompositionen gleichermaßen beunruhigend düster wie verstörend romantisch macht, vor allem, wenn er mit reduzierten monotonen Gitarrenspuren arbeitet.

Ein mysteriöses Universum abstrakter Wellen von Noise, das Rabelais dem Hörer hier eröffnet, an dessen formvollendeter kunstvoller Ästhetik es aber nie irgendwelche Zweifel gibt und „Caduceus“ zu einer exzellenten, eigenwilligen Platte macht, die mehr als nur ein rein intellektuelles Kunstprodukt ist.