HIGH CONFESSIONS

Turning Lead Into Gold

Wer Relapse aus irgendeinem dummen Grund immer noch als „Metal-Label“ auf dem Schirm hat, was für mich die stilistische Begrenztheit und Unfähigkeit zum Blick über den Tellerrand hinaus impliziert, für die Nuclear Blast steht, dann wird es spätestens angesichts dieses eigenwilligen Releases Zeit, das Vorurteil zu überdenken.

THE HIGH CONFESSIONS sind ein Projekt bestehend aus Chris Connelly (MINSTRY, REVOLTING COCKS, KILLING JOKE), Steve Shelley (SONIC YOUTH), Sanford Parker (MINSK, NACHTMYSTIUM, BURIED AT SEA) und Studiomann Jeremy Lemos (u.a.

SMOG, STEREOLAB, Jim O’Rourke). In Chicago spielten die mit „Turning Lead Into Gold“ ein Album mit fünf teils sehr langen Songs von je weit über zehn Minuten Spielzeit ein, das sich für mich anhört wie eine Mischung aus aktuellen Post-Rock/Metal-Versatzstücken und sehr eigenwilligem britischen Post-Wave und Industrial aus den Achtzigern sowie Elementen, wie man sie auch bei FOETUS, SWANS oder SAVAGE REPUBLIC findet.

Düstere, sparsam instrumentierte, hallige, bisweilen auch dubbige Kompositionen, teils instrumental, teils mit Gesang, drohend, düster, beschwörend, dramatisch –plus die Einflüsse dessen, wofür die Namen der Beteiligten stehen. Das Album ist definitiv kein egomanes Projekt, keine „Supergroup“, sondern ein faszinierend, brillantes Stück Musik, das eingehende Beschäftigung voraussetzt.