PARKWAY DRIVE

Deep Blue

Der Ozean ist der am wenigsten erforschte Lebensraum auf der Erde. Und genauso schwer zugänglich wie die Tiefen der Ozeane ist beim ersten Hören „Deep Blue“, das dritte Album von PARKWAY DRIVE. Wer die üblichen, aber durchaus sehr gut gemachten Metalcore-Trademarks der ersten beiden Alben erwartet, wird für den Moment enttäuscht.

Stattdessen gibt sich das neue Album kompakter, weniger episch und gereifter als seine Vorgänger. Somit braucht es schon den einen oder anderen Hördurchlauf, um richtig in „Deep Blue“ einzusteigen.

Dann aber zeigt sich die Klasse der Australier, die sich mit jedem Album weiterentwickelt haben. Klar, solche Breakdowns wie bei „Romance is dead“ vom Debüt findet man hier relativ selten.

Die neue Direktheit der Songs entfaltet ihre Wirkung aber nicht minder brutal, als man es gewohnt wäre. Wer jetzt schon wehmütig an die älteren Alben denkt, dem sei als Anspieltip der Bulldozer „Deadweight“ empfohlen.

Dieser verbindet alte Breakdowns, wie man sie kennt und liebt, mit neuen Ideen. Straight auf die Fresse gibt’s dann bei „Set to destroy“, welches mir sehr gut gefällt. „Home is for the heartless“ dürfte dagegen die neue Hymne auf künftigen Konzerten der Jungs werden.

Obendrein hat hier Epitaph-Labelboss und BAD RELIGION-Gitarrist Brett Gurewitz mitgesungen. Insgesamt ist „Deep Blue“ ein sehr starkes drittes Album geworden, das von seinen Hörern Zeit einfordert, die es braucht, um sich mit der teils neuen musikalischen Ausrichtung anzufreunden.

Dann aber, kann man mit „Deep Blue“ viel Spaß haben.