PLEBEIAN GRANDSTAND

How Hate Is Hard To Define

Ich bin kein Fußballfan und mit der englischen Terminologie diesen Sport betreffend nicht vertraut, aber der Bandname ließe sich wohl frei mit „Haupttribüne des Pöbels“ übersetzen. Ob das nun wiederum was mit Fußball zu tun haben muss, sei dahin gestellt.

Wie auch immer, Musik für Fußballpöbel aka Hoolrock gibt es hier mitnichten zu hören, sondern eher mein Soundtrack dazu, wie ich gerne nach einem Fläschchen Zaubertrank im Asterix-vs-Römer-Stil unter strunzdummem Hoolpöbel aufräumen würde: Einmal in Dreschflegelmanier durch die tumbe Masse pflügen und dazu dieses infernalische Chaoscore-Geböller im iPod, was den Vorteil hätte, dass man sich vor einem Richter später mit Verweis auf den schändlichen Einfluss der Musik auf vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit berufen könnte.

So, genug der fiebrigen Rachefantasien, zur Platte dieser 2005 in Toulouse gegründeten Band – die nicht nur laut kann, sondern auch immer wieder in majestätische, dronige Bereiche wechselt.

„How Hate Is Hard To Define“ ist musikalischer Extremsport, das aber nicht um seiner selbst willen, sondern in seiner komplexen Frickeligkeit erstaunlich eingängig und un-nervig, wobei man aber schon über eher randständige Hörgewohnheiten verfügen muss, um diese Einschätzung nachzuvollziehen.

Mike Patton wäre übrigens ein idealer Gastsänger für den auf englisch und deutsch („Mein Kopf ist meine Heimat“) textenden Franzosenvierer – und eine Tour mit WOLVES IN THE THRONE ROOM passend.

Limitiert auf 350 Exemplare, für Vinylschoner liegt noch eine CD-R bei.