PRETEND 

Bones In The Soil, Rust In The Oil

Garantiert nichts für Hektiker sind diese Kalifornier, denn der Vierer eröffnet sein Debüt mit einem fünfminütigen Reigen aus verspieltem Saitengeklimper und legt ein 13-minütiges Epos nach, in dem es hauptsächlich um rhythmische Kniffe und reichlich verkopftes Drumming geht.

Gesang gibt es sporadisch, aber vermissen lassen PRETEND nichts, denn sie binden den Hörer mit ihren Jazz-Elementen ganz gut. Als Einfluss geben sie Mike Kinsella und Victor Villereal, SONIC YOUTH und AMERICAN FOOTBALL an.

KARATE und Geoff Farina dürfen gerne ergänzt werden, wobei PRETEND wirklich den Fokus auf Klangcollagen setzen, denn von herkömmlichen Songstrukturen kann hier nicht mehr die Rede sein. Wer sich die Mühe macht, den Import zu ordern, wird mit einem silkscreened Digipak und einem gigantischen Album entlohnt.

Fingerpicking und Soundscapes, zehn Songs lang, Titel wie „Spiritual born black into the upwards night“ sprechen für sich, oder? Einfach geht anders, aber einfach ist nicht immer besser.