PROSECUTION 

Droll Stories

Aus dem „Freistaat“ Bayern kommen, aber nach Übersee klingen – ist nichts Neues. Hier aber im Ergebnis ein überraschend flippiger Cocktail, gemixt aus MUSTARD PLUG, LESS THAN JAKE und etwas ANTI-FLAG.

Acht junge Burschen legen nach zwei EPs ihr Debüt vor und fallen mit 14 Eigenkompositionen durchweg positiv auf. Klar punkrockiger Sound, der aber nicht auf Bläser und Ausflüge gen poppigen Ska verzichten will.

„Band of brothers“ ist ein starker Einstieg mit richtig fetten Bläsersätzen. Ab und zu trauen sich die Jungs harte Breaks zu, die auch mal funkig und jazzig daherkommen („The virus“). Das bringt Abwechslung und Spannung in einen vom Grundtypus her völlig überstrapazierten Sound.

Produktion und Artwork kommen genauso wie die gesamte Band sehr professionell rüber. Da gibt es nichts zu meckern, und scheinbar ist Konservatismus in Reinform ein guter Nährboden für arschtretende Musik mit den richtigen Aussagen („AF light“).

Einzig die metallischen Gitarrensoli wollen nicht recht passen. Aber wer Hummeln im Hintern hat, neigt auch gerne zum Übermaß und zuviel zu wollen. Eingängigkeit praktiziert die Band in jedem einzelnen Song, egal, ob es in Richtung Fat-Wreck-Sound geht („In your head“, „Pigs might fly“), oder den BUSTERS nachgeeifert wird („Sexual intercourse“ klingt stark nach guten alten „Ruder Than Rude“-Zeiten).

Zum Abschluss gibt es in „The spirit“ sogar orchestrale Töne inklusive Streicher. Ja, die junge Generation will es wissen! Zudem weiß sie sich im Online-Dschungel durchzuschlagen und sollte sich hiermit endlich echte Lorbeeren erspielen können.

Warped Tour calling! (Diese Band war auf der Ox-CD #91 zu hören)