REDSKINS

Epilogue

Einen besseren Namen für eine klar links eingestellte Band hätte man sich nicht ausdenken können. Die REDSKINS gründeten sich im England der frühen Achtziger, als sich Premierministerin Thatcher anschickte, Ronald Reagan und Helmut Kohl wie linke Lichtgestalten aussehen zu lassen, und entsprechend die Linke aktiv wurde, um gegen Anti-Arbeiter- und Anti-Gewerkschaftpolitik mobil zu machen.

Da passte der „Unionize!“-Schlachtruf („Schließt euch gewerkschaftlich zusammen!“) der in York gegründeten und aus der Punkband NO SWASTIKAS hervorgegangen REDSKINS perfekt in die Stimmung, und da eine Revolution, die nicht tanzbar ist, Scheiße ist, transportierten die REDSKINS ihre Message mittels einer mitreißenden Mischung aus Ska, Soul und Punk, die auch über 25 Jahre später noch begeistert.

Mich prägte seinerzeit eine Compilation ihres Labels CNT namens „They Shall Not Pass“, auf der auch die frühen SISTERS OF MERCY zu hören waren. Wichtigster und maßgeblichster Release der REDSKINS, die beim Major Decca unterschrieben, war ihr einziges Album „Neither Washington Nor Moscow“ von 1986, das übrigens vor ein paar Jahren neu aufgelegt wurde und als Standardwerk anzusehen ist.

Besitzt man dieses Album, macht auch diese Zusammenstellung namens „Epilogue“ Sinn, die auf dem kanadischen Label Insurgence erschienen ist. Der Release ist dreigeteilt: Zuerst gibt es die vier Single-Tracks „Peasant army“, „Lean on me“, „Unionize“ und „Lev Bronstein“, gefolgt von drei Demo-Songs und schließlich noch drei Stücken der Vorgängerband NO SWASTIKAS.

Wegen der Hits „Unionize“ (seine Forderung ist mal wieder aktuell!) und „Lean on me“ unbedingt zu empfehlen. Kommt mit Booklet, in dem sich eine History findet, aber leider nicht die Songtexte.