STIRLING SAYS

Balboa

STIRLING SAYS kommen aus San Francisco, sind schon seit ein paar Jahren aktiv, veröffentlichten bislang eine Split-7“ und dann ihr Debütalbum – aber nur auf CD. Im Hause Adagio 830 war man von dem aber so angetan, dass man sich entschied, das Album im LP-Format zu veröffentlichen.

Eine gute Entscheidung, zumindest für Menschen, die klassischen US-Gitarrenrock aus der zweiten Hälfte der Achtziger und der ersten Hälfte der Neunziger zu schätzen wissen. Die Gitarre bratzt und knarzt, dass man meinen könnte, J Mascis hätte im Studio sein wallendes Grauhaar geschwungen, während nebenan Kollege Barlow auf seinen Einsatz wartet.

Andernorts wurde die SST-Vergleichskeule geschwungen – eine überzeugende Vorlage, denn man könnte wirklich meinen, hier habe jemand die beiden „Blasting Concept“-Compilations verinnerlicht und zudem LEMONHEADS-, BUFFALO TOM- und BULLET LAVOLTA-Scheiben nicht nur im Schrank stehen, sondern gelegentlich auch auf dem Plattenteller liegen.

Bei aller grundsätzlichen Schwerfälligkeit der Songs, die sich eher im unteren Tempobereich bewegen, fällt die große Vorliebe für eingängige Melodien positiv auf – ein angenehm altmodisches Album.