SWEET APPLE

Love & Desperation

Glaubt man dem Info zum Debütalbum von SWEET APPLE, dann war die Platte für COBRA VERDE-Frontmann John Petkovic eine Antidepressivum mit lebensrettender Qualität, mit dem WITCH-Bassist Dave Sweetapple seinen Kumpel wieder auf die rechte Bahn brachte.

Zusammen mit J Mascis und Tim Parnin (COBRA VERDE) entstand dann „Love & Desperation“, ein hübsch abgehangener Brocken rumpeligen Powerpops, der häufiger mal nach einer Demo-Version der FOO FIGHTERS mit leichten Anteilen von DINOSAUR JR klingt (vor allem, wenn Mascis vom Schlagzeug an die Gitarre wechselt).

Einen besonderen Geniestreich oder ein Werk von musikhistorischem Wert darf man hier zwar nicht erwarten, aber SWEET APPLE rocken beherzt durch zwölf recht rohe Songs, mit deutlich augenzwinkernden Referenzen an Stadionrock und Radiopop, und zeigen dabei auch viel Sinn für hängenbleibende Melodien.

Allerdings besitzt hier nicht jedes Stück die Klasse des grandiosen Openers „Do you remember“, songwriterisch bleibt „Love & Desperation“ eine recht rudimentäre Angelegenheit, bei der man sich aber umso mehr an der erfrischend unverbrauchten Attitüde des Quartetts erfreuen kann, das offensichtlich viel Spaß beim Aufnehmen des Albums hatte.