TEENAGERS IN TOKYO

Sacrifice

Sehr smarte und Fashion-kompatible Band mit vier unmittelbar der aktuellen Ausgabe der Vogue entsprungen Damen, die offensichtlich keinen Catwalk-Event des London Fashion Weekend auslassen, und einem Schlagzeuger, der aussieht wie ein Rabbi auf musikalischen Abwegen – aber, die Musik der Band aus London ist sehr zeitgemäß und eben auch sehr probat für die berechenbare Euphorie des NME.

Nicht wirklich schlecht und natürlich gibt es sehr hörenswerte kantige New-Wave-Gitarren, Handclaps ohne Ende, stoische Bassläufe und Synthies, die an die Achtziger Jahre gemahnen, aber wer jungen Frauen, einschließlich eines Ex-Models als Sängerin, beim unterkühlten und gekonnten Musikmachen zuhören will, der sollte sich mal wieder an die ganz großartigen THE ORGAN erinnern, die sich leider viel zu früh aufgelöst haben und in deren Fußstapfen die TEENAGERS IN TOKYO mehr oder minder gekonnt treten: die Orgel treibt den Sound der Band an, eine THE CURE -„Boys don’t cry“-Gitarre blitzt ab und an hervor und lässt das Ganze sehr tanzbar werden und man mag sich auch an einige der älteren Songs von THE SOUNDS erinnert fühlen.

Eigentlich ist das mitunter richtig gut, wenn es nicht beinahe vom Zeitgeist so frontal erdrückt werden würde. Aber hübsch sind die neuen New-Wave- Frauen – ursprünglich aus Sydney – mit ihrem trommelnden Rabbi.

Produziert hat ihr Debütalbum „Sacrifice“ im Übrigen David Kosten, der bereits das gelungene Album von BAT FOR LASHES betreute.