BLACK MOUNTAIN

Wilderness Heart

Mit „In The Future“ hatten die Kanadier BLACK MOUNTAIN 2008 ein Album aufgenommen, das mit seinem eigenwilligen Psych-Prog-Acid-Hard-Rock angenehm die Waage hielt zwischen etwas unreflektierter Retro-Verliebtheit und ironischer Brechung der typischen Sounds der Sechziger und Siebziger Jahre.

All das ist auch auf dem neuen Werk „Wilderness Heart“ erhalten geblieben, trippiger Heavy Rock mit Abstechern in Stoner- und Folk-Gefilde, kraftvoll und treibend, aber dennoch sehr transparent produziert, wodurch BLACK MOUNTAIN wieder die Verbindung zur Jetztzeit schaffen, denn so klingen eben die wenigsten echten Seventies-Bands.

Jedenfalls hat man diesmal das Gefühl, als ob es BLACK MOUNTAIN ihrem Publikum etwas leichter machen wollten, sie zu mögen. Denn auf „Wilderness Heart“ lassen sich schon jede Menge ziemlich eingängiger, regelrecht poppiger Nummern finden, mit eruptiven Steigerungen in Form von fetten Gitarrensoli oder dem Einsatz einer DEEP PURPLE-Orgel in dem mächtigen zweiten Song „Old fangs“ (zu dem auch ein amüsantes Video gedreht wurde), das wie so vieles auf dieser Platte dreist, aber dennoch charmant zusammengeklaut ist.

„In The Future“ mit seiner „Over the top“-Mentalität hatte mir zwar mehr gefallen, aber auch „Wilderness Heart“ ist immer noch ein äußerst gelungenes Album geworden, dem man höchstens vorwerfen könnte, konventioneller als der Vorgänger zu sein, was BLACK MOUNTAIN in diesem Fall zur kanadischen Antwort auf THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES macht.