BLONDE REDHEAD

Penny Sparkle

Seit ihren Anfängen Mitte der Neunziger auf Steve Shelleys Label Smells Like Records und den darauf folgenden drei Platten auf Touch & Go haben die New Yorker um die japanische Sängerin und Gitarristin Kazu Makino einen eigenartigen Wandel vollzogen.

Spätestens nach ihrem Wechsel zu 4AD verschwanden immer mehr frühere Bezüge zu SONIC YOUTH, Shoegaze und Noise-Rock, stattdessen gab es düster-romantischen Dreampop, der der Elektronik mehr Platz einräumte.

Und so mag man es als konsequente Weiterentwicklung ansehen, dass auf „Penny Sparkle“ die Gitarren so gut wie verschwunden sind, dafür gibt es einen seichten Elektropop, der an TripHop, AIR und STEREOLAB erinnert und weniger an MY BLOODY VALENTINE, wobei auch NEW ORDER und TANGERINE DREAM nicht weit sind.

Das hat das Trio in ein ansprechend ästhetisches Soundgewand gehüllt, aus dem immer wieder sehr schöne analoge Sequenzer-Klänge hervorstechen, nur gelingt es BLONDE REDHEAD darüber hinaus nicht, mehr als nur dezent psychedelisches, songwriterisch diffuses Gesäusel zu erzeugen.

Weder entstehen dabei griffige Popsongs, noch überraschen sie einen mit wirklich avantgardistischen Ideen. Eine enttäuschende Platte, die auch nach mehrmaligem Hören nicht viel mehr als eine nette Hintergrund-Klangtapete ist, und so dürften inzwischen die durchaus vergleichbaren ASOBI SEKSU die deutliche spannendere Alternative sein, oder man hört gleich PORTISHEAD.