ENRAGED MINORITY

s/t

Schon beim Intro im Radio-Style mit SWEETs „Join the revolution“-Textzitat aus „Teenage rampage“ versucht man mich gleich auf seine Seite zu ziehen. Gelingt ganz gut und die schrammelnden Gitarren beim Opener „Enraged minority“ verheißen besten Streetpunk – räudig, nicht schön gemixt, Street-Attitude, wie man halt so schön sagt.

Beim Refrain gehen die bengalischen Feuer im Hirn allerdings schon wieder aus und stattdessen bimmeln die Alarmglocken so langsam. Das klingt so schief gesungen, irgendwie stoße ich mich gerade daran.

Na ja, schön ist diese Gesellschaft ja auch nicht, mit all ihren Problemen und hässlichen, menschlichen Umtrieben. Deshalb hält mich der nächste Song mit dem Kampfrefrain „Come on, come antifascists!“ auch wieder bei Laune.

Kommt auf einer Demo oder im Stadion bei St. Pauli bestimmt klasse, wenn die Ultras anno 2010 mittlerweile nicht schon ausgefeiltere Schlachtgesänge in ihren Reihen hätten. Na ja, vielleicht im Rheinfeldener Bolzplatz noch ganz nett, wo die Band herkommt, denke ich mir so beim Weiterhören. Spätestens nach Track sechs aber geht mir die Scheibe dann langsam auf den Sack, wenn im selben Refrainschema und fast gleichem Sound jetzt „Working class antifascists“ geshoutet wird.

Sehr einfallsreich, gelle? Genau. Und so geht’s munter weiter mit einem Partisanen-Song, der aber auch keine (Punkrock-)Party entfachen will. Doch, Halt ... der letzte Song, „Fence sitter cunts“ ist’n Knaller vor dem Herrn! Na also, geht doch.

Leider unterm Strich zu wenig für meinen Geschmack, sorry.