JON LANGFORD & SKULL ORCHARD

Old Devils

Nach „Gold Brick“ von 2006 auf Roir erscheint das neue Album des Frontmanns der MEKONS (an THE THREE JOHNS dürfte sich eh kaum noch jemand erinnern) wieder auf Bloodshot, und Jon Langford erweist sich erneut als eine der smartesten Persönlichkeiten im Alternative-Country-Bereich, wenn man ihn überhaupt darauf reduzieren möchte.

Schon alleine durch seine witzigen wie kritischen Texte, bei denen er mit viel Ironie den Finger in die Wunden unserer Zivilisation legt. Das alles verpackt in charmant poppige, originell instrumentierte Americana-Klänge, die einem Langfords oft bitteren Texte wie einen besonders süßen Hustensaft schmecken lassen.

Langfords inhaltlicher Zynismus ist hier auf jeden Fall völlig intakt, musikalisch rockt er diesmal weniger hart als auf seinen vorherigen Alben und neigt auch mal zu balladeskeren und verspielteren Klängen, was angenehm an die musikalische Klasse eines Alejandro Escovedo oder Michael Hall und deren spezieller texanischen Note erinnert.

Und bei seiner vermeintlich „neuen“ Band SKULL ORCHARD handelt es sich eigentlich auch nur um alte Bekannte, stammen Alan Doughty und Joe Camarillo doch von den WACO BROTHERS, neben Jim Elkington von THE ZINCS.

Überraschend ist ein kleiner zusätzlicher Gastauftritt von Andre Williams. Eine weitere schöne Platte in Langfords umfangreichen Gesamtwerk, die einem wirklich viel Spaß bereitet.