JULITH KRISHUN

VV

JULITH KRISHUN sind unter diesem Namen seit 2003 aktiv, haben eine Split-LP, eine 7“, eine Split-10“ sowie eine Compilation all dieser Releases veröffentlicht. Nun ist die in Dresden gegründete Band mit ihrem zweiten Longplayer zurück, und vor allem gesanglich hat man an der Tonhöhe gearbeitet, denn was früher kreischend klang, ist inzwischen ein astreines Gebrummel geworden.

In „A myth of salt and sin“ scheppert der tiefergestimmte Bass bösartig vor sich hin, während die Vocals sich mit Stakkato-Gitarren duellieren und fiese Leads diesen Kampf auf Augenhöhe ins Chaotische überführen.

Schlichtweg virtuos, wie die vier ihre, sich schon auf der Split-Platte abzeichnende Vorliebe für atmosphärische Momente neuerdings ausleben. „VV“ ist beklemmender und bedrohlicher, als die bisherigen Releases und klingt trotz der Tatsache, dass es drunter und drüber geht, wie aus einem Guss.

Texte wie „Resettlement in Babi Yar“, die das SS-Massaker an einer Schlucht nördlich von Kiew von 1941 thematisieren, wo 33.000 Menschen ermordet wurden, zeigen noch mal, dass JULITH KRISHUN auch ihrer historischen Verantwortung gerecht werden wollen und aktiv den Faschismus anprangern.

Rein musikalisch gaben BOTCH, COALESCE und EVERY TIME I DIE den Sachsen wohl einige Impulse. Das Album kommt als Gatefold-Digipak mit Paul Barsch-Artwork und ist auch optisch ein wahrer Hingucker, also nichts wie in den Warenkorb damit.