KEVIN WOOD AND FROM THE NORTH

Malfunkshun Monument

Zur Einordnung dieser Platte muss man etwas ausholen, denn bei Kevin Wood handelt es sich um den Bruder von Andrew Wood, der mit diesem zusammen Mitte der Achtziger bei MALFUNKSHUN spielte, die neben GREEN RIVER als Urväter von Grunge gelten.

1987/88 waren MALFUNKSHUN dann Geschichte und Andrew Wood gründete die wesentlich bekannteren MOTHER LOVE BONE, zusammen mit den ehemaligen GREEN RIVER-Mitgliedern Stone Gossard und Jeff Ament, später dann bekanntlich bei PEARL JAM.

Aber auch MOTHER LOVE BONE war keine lange Geschichte beschieden, denn 1990 wurde das Leben des charismatischen wie schwer drogenabhängigen Frontmannes Andrew Wood durch eine Überdosis beendet.

Bedauerlicherweise, denn im Gegensatz zu vielen anderen Bands aus dem Grunge-Umfeld hatte Wood ein Händchen für recht zeitloses Songwriting, Classic Rock mit Bombast und Pathos und näher dran an LED ZEPPELIN und QUEEN als an Punk.

MALFUNKSHUN, die nie ein offizielles Album aufnahmen, waren dagegen wesentlich stärker an Heavy Metal orientiert, und dementsprechend klingt auch „Malfunkshun Monument“, ein spätes Lebenszeichen von Gitarrist Kevin Wood.

Der nahm einige unveröffentlichte Texte seines Bruders zum Anlass, um diesen mit dieser Platte noch mal in Erinnerung zu rufen. Musikalisch eine durchwachsene Angelegenheit, denn in den balladeskeren Momenten kommt tatsächlich ein echtes Andrew Wood-Feeling auf, aber wenn sich Bruder Kevin auf der Gitarre die Finger blutig dudelt, muss man mehr an schlechten Achtziger-Metal denken.

Für Alternative-Rock-Archäologen sicher eine interessante Platte, ansonsten wirkt vieles daran etwas fragwürdig, wie so oft, wenn irgendwelches unveröffentlichtes Material schon lange verstorbener Künstler ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt wird.