OCEANSIZE

Self Preserved While The Bodies Float Up

„Frames“, das letzte Album von OCEANSIZE, war eine logische Fortführung des 2005er Albums „Everyone Into Position“. Für meinen Geschmack waren die Songs aber alle viel zu lang, und auch wenn „Frames“ ansonsten richtig gut war, verlangte es vom Hörer sehr viel Aufmerksamkeit.

Drei Jahre später – in der Zwischenzeit erschienen eine umfangreiche Live-DVD-Box und eine EP – kommt nun mit „Self Preserved While The Bodies Float Up“ das vierte Album der Band aus Manchester.

Wer noch die Highlights vom letzten Album im Kopf hat, wird erst einmal von der wiederentdeckten Direktheit angenehm überrascht sein. Die ersten drei Songs geben dem Hörer das Gefühl, als wollten OCEANSIZE sich aus den „Frames“ sprengen, die sie sich mit dem letzten Album gezogen haben.

Die Lieder wirken energiegeladen und frisch und sind dennoch bandtypisch. Nach diesem ersten Wachrütteln müssen die fünf Engländer dann niemandem mehr beweisen, dass sie laut und wild sein können, und stellen im Anschluss daran die zweite, ruhigere Seite der Band in den Vordergrund.

Die Band versucht den Spagat zwischen anspruchsvoller und doch eingängiger Musik hinzukriegen, ohne sich dem aktuellen Musikgeschehen anzubiedern. Meiner Meinung nach schaffen sie das mit Leichtigkeit und besonders gelungen sind in dieser Hinsicht „A penny’s weight“ und „Oscar acceptance speech“.

Warme, durchdachte Gitarrenmelodien harmonieren mit einem echt guten Schlagzeugspiel und Mike Vennarts wunderbarer Gesang setzt dem Ganzen die Krone auf. Die Songlängen sind dieses Mal fast schon Mainstream; nur zwei Lieder über sechs Minuten, während es bei „Frames“ kein einziges darunter gab.

Im Gegensatz zum letzten Album haben OCEANSIZE mit „Self Preserved ...“ ein kompaktes und, in der Grundstimmung, positives Album geschaffen, welches (wieder einmal) fantastische Songs beinhaltet.

Und ich liebe die Band dafür, dass sie nie zum Selbstzweck rummuckt, sondern immer den Song im Fokus hat. Fans der Band können bedenkenlos zugreifen und auch Noch-nicht-Fans können sich hier mal an die Band heranwagen.