SKELETAL FAMILY

Burning Oil

Es war und ist immer wieder enttäuschend, wenn einen mit einer Band und ihren Platten starke Erinnerungen verbinden, man sie als sehr intensiv in Erinnerung hat und viele Jahre später auf eine laue Neuauflage stößt, die in keinster Weise mit dem mithalten kann, was einem die Band einst bedeutete.

So ein Fall sind SKELETAL FAMILY, die, Ende 1982 in England gegründet, 1984 mit „Burning Oil“ und 1985 mit „Futile Combat“ zwei essentielle Releases des damals noch jungen und aktiven Goth-Punk/Rock-Genres veröffentlichten und die mit Anne-Marie Hurst eine Frontfrau hatten, deren helle Stimme mit dem Hang zu eigenwilligen Kieksern den Sound der Band prägte.

Man tourte unter anderem mit den SISTERS OF MERCY, und diese Verbindung führte auch dazu, dass nach Hursts Ausstieg Mitte der Achtziger diese mit dem bei den Sisters ausgestiegenen Gary Marx GHOST DANCE gründete und damit bis 1989 recht erfolgreich war.

2002 gab es eine Neuauflage von SKELETAL FAMILY, mit diversen Auftritten in deren Folge, und 2009 schließlich ein neues Album. Doch, und damit zu meiner Einleitung, die Magie, die ihre beiden essentiellen Alben umgibt, stellte sich nicht mehr ein.

Das war auch um so schwerer, als „Burning Oil“ wie auch das noch etwas stärkere „Futile Combat“ für mich die Essenz des Wave-Punk darstellen, das Genre hier einen Höhepunkt erreicht hatte, der bis heute nie wieder erreicht wurde.

„Burning Oil“ ist aggressiv und düster zugleich, beschwörend und intensiv, stilistisch durchaus noch dem Punk verbunden, aber auch psychedelisch und verspielt, ohne durch Kitsch abzulenken.

Den zehn originalen Albumtracks wurden drei Demo-Nummern hinzugefügt, und nach einer ersten Wiederveröffentlichung 2001 ist die CD jetzt wieder erhältlich.