WEDNESDAY 13’S FRANKENSTEIN DRAG QUEENS

Late, Late, Late Show

Ich hatte schon immer eine gewisse Affinität zu Musik, die mit Elementen des Horrors kokettiert. Das fing seinerzeit natürlich mit den MISFITS an, führte in meiner Metal-Phase zu WHITE ZOMBIE und Marilyn Manson und im Jahre 2002 schließlich zu den MURDERDOLLS, die ja ein wenig wie eine Mischung aller erstgenannten Bands wirken.

Im Zuge der Veröffentlichung des Debütalbums letztgenannter tauchten stets die FRANKENSTEIN DRAG QUEENS auf, deren Frontmann Wednesday 13 einst war, und auf besagter Debütplatte sollten auch nicht verwendete Songs der FDQ enthalten sein.

Na ja, damals war das alles schön zu wissen, damit weiter beschäftigt habe ich mich dann aber doch nicht, zumal mein Interesse an derartiger Musik auch langsam zu schwinden begann. Die MISFITS verkamen mehr und mehr zur Farce, WHITE ZOMBIE näherten sich dem Ende ihres Bestehens und Marilyn Manson war bei weitem nicht mehr der Schockrocker, der er gerne sein wollte.

Nun, acht Jahre später flammte mein Interesse am Gruselrock/Punk erneut auf und wie es der Zufall will, flattert plötzlich der komplette Backkatalog der DRAG QUEENS ins Haus, inklusive der Best-Of-Platte „6 Years, 6 Feet Under The Influence“.

Abgesehen von überarbeiteten Artworks und einigen beigelegten Stickern gibt es zwar keinerlei Bonuskram, aber das ist auch nicht tragisch. Ich habe trotzdem gelernt, dass ich damals besser daran getan hätte, mich intensiver mit FDQ zu befassen, denn das Kasperletheater der MISFITS gab es dort nicht.

Hier zählte einzig die Musik, die natürlich nicht essentiell war, aber dennoch ungemein gut ins „Gebein“ ging und mindestens genauso bunt, aber weitaus authentischer dargeboten wurde. Horrorpunk mit kleinen Schlenkern in Richtung Industrial Rock, der jedem Fan genannter Bands gut reinlaufen dürfte.

Zudem noch im Midprice angeboten, da gibt es eigentlich keinen Grund, sich diese fünf Platten nicht in den Schrank zu stellen.