ANGELIKA EXPRESS

Die dunkle Seite der Macht

2008 meldete sich die in meinen Augen wichtigste Bereicherung deutschsprachiger Musik jüngerer Zeit zunächst als Soloprojekt, nunmehr alleine getragen und komplett eingespielt von Robert Drakogiannakis, mit einem dritten Album zurück, nachdem sich das Powerpop-Trio drei Jahre zuvor aufgelöst hatte und Robert eine Zeitlang auf elektronischen Pfaden wandelte.

Live formierte sich AE erneut als Trio, jedoch in anderer Besetzung. Nicht mit einem Label, sondern mit Fans als Finanziers im Hintergrund funktionierte die Sache so gut, dass es jetzt erfreulicherweise ein viertes Album gibt.

Trotz des Bandcharakters wurde auch diese Platte wieder komplettvon Robert alleine eingespielt. Mit anderen Worten, AE in alter neuer Frische, teilweise mit relativ dreckigem ungehobeltem Sound, aber immer noch mit dem typischen sexy Pop-Appeal.

Auch wenn sich auf der Platte diesmal der eine oder andere Ausfall befindet, sind doch größtenteils wieder herausragende Perlen dabei. Hinzu kommt, dass Texte, die mit den Worten „Du warst die Schönste in der Jungen Union“ beginnen und den Protagonisten im Refrain „Die Schlinge zieht sich zu, CDU“, singen lassen, immer noch ihresgleichen suchen.

Zu erwähnen ist diesmal in besonderer Weise das Coverartwork, welches sich von den bisherigen eher sauber durchgestyleten Covern deutlich unterscheidet, weil es sich allesamt um Gemälde von Drakogiannakis handelt.

Ich bin hocherfreut.