BEYOND PINK

The New Black

Wenn die kleinen Dumpfbacken die Hände jetzt mal über der Decke halten und sich nicht vom quietschbunten Cover mit den fünf attraktiven Mädels ablenken lassen würden, dann könnten sie eine ähnliche Überraschung wie ich damals in Mannheim erleben.

„Ah, bunter Catsuit, Plastejacke, bestimmt zuckersüßer Girlypunk ...“ Von wegen! Die fünf Schwedinnen prügelten den unvorbereiteten Zuhörern ein Hardcore-Brett um die Ohren, das sich gewaschen hatte.

Muss zugeben, dass ich für die ersten zwei Stücke kaum die Kinnladen zubekommen habe. Nun haben sie endlich eine viel zu kurze Platte veröffentlicht, die nach nur zehn Stücken schon wieder vorbei ist (Platten, die als „zu kurz“ bezeichnet werden, sollten dich immer stutzig machen).

Die Mädels vereinen gekonnt mehrere Disziplinen zu einem sehr genialen Sound. Scharfe, harte Riffs paaren sich mit kleinen, feinen Melodien, die Schlagzeugerin holzt was weg, und wenn dich die nette Dame von Grill anbellt, dann haben wir etwas, das schon lange nicht mehr so aus Skandinavien zu hören war.

Ein bisschen was von klassischen alten Bands aus dem Norden, ein wenig NYHC und früher US-Punk, alles zusammen hervorragend produziert und wie schon gesagt, viel zu schnell wieder vorbei.

Sehr, sehr geil!