BLOOD COMMAND

Ghostclock

Neben OKKULTOKRATI und KVELERTAK begeistert Norwegen derzeit mit einer weiteren Band, die stilistisch zwar nicht vergleichbar ist, aber ebenfalls ein erstklassiges, eigenwilliges und begeisterndes Album aufgenommen hat.

Ihre Wurzeln sieht die Band aus Bergen im San Diego-Hardcore, so weit der auch räumlich wie zeitlich entfernt sein mag, und so sehr sie auch traditionellen Hardcore-Sounds verpflichtet sind, so stark modifizieren sie ihren Sound auch mit elektronischen Sounds, verwirren sie mit einer Grundbesetzung, die sich nur aus Sängerin Silje Tombre, Sigurd Haakaas („Percussion, vocals“) und Ynve Andersen (6-strings, 4-strings, synthesizers, vocals“) zusammensetzt.

Ich hätte die Band gerne im November live gesehen, um zu verstehen, wie das auf der Bühne funktioniert, denn mit zig Studio-Gastmusikern hört sich die Beschreibung eher nach Studioprojekt an.

Das macht das Album nicht weniger reizvoll, ist es doch eine sehr gelungene Mischung aus Male/Female-Vocals-Hardcore einerseits und erstaunlich eingängigen Alternative Rock-Nummern wie „Alarm all assassins!“, die man sich auch als Alle-Hände-in-der-Luft-Tanzflächenfeger vorstellen kann.

Das ist der Stoff, aus dem einst auch AT THE DRIVE-IN und THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY gemacht waren. Und bei aller Perfektion in Sachen Produktion fällt auf, dass BLOOD COMMAND zu keiner Sekunde glatt oder kommerziell klingen.

Ich wette, dass man von denen noch hören wird. (Diese Band war auf der Ox-CD #93 zu hören)