INCA BABIES

Death Message Blues

Harry Stafford ist mit den fulminanten INCA BABIES aus Manchester zurück, die in den Achtziger Jahren den Punk-Blues ähnlich eruptiv spielten wie THE GUN CLUB oder ihre allmächtigen australischen Überväter THE BIRTHDAY PARTY.

„Death Message Blues“ ist die erste Veröffentlichung der Band seit Ende der Achtziger, und von der ursprünglichen Besetzung ist lediglich Gitarrist und Sänger Harry S. noch dabei, allerdings verstärkt durch Vince Hunt (A WITNESS, PURE SOUND) und Schlagzeuger Rob Haynes (THE MEMBRANES, WHO SHOT WHO?).

Natürlich ist der Albumtitel klar Programm: rohe und direkte Songs, bei denen oft der einstige Post-Punk-Einfluss stärker einem dunklen Swamp-Blues gewichen ist, der mitunter an die frühen Songs der BEASTS OF BOURBON erinnert, als diese noch ihr großartiges „Psycho“ oder „Hard for you“ schmetterten.

Einige Songs lassen den Instrumentalstil, den Vince Hunt mit Harry S. in ihrem Nebenprojekt PURE SOUND spielten, offenbar werden und nehmen den Songs etwas die energetische Radikalität ihrer sehr frühen Songs.

Natürlich ist Harry S. nicht mehr Mitte 20 und gibt öfter eher den dunklen Storyteller als den lärmenden Manchester-Punk. Dennoch, die INCA BABIES beziehen sich heute ausschließlich auf sich selbst, gleich der Opener „Phantom ghost“ erinnert an eines ihrer frühen Highlights wie „The Interior“ (1983), oder der Song „The night was burning, the ground was frozen“ ist dem Geist von „She mercenary“ (1984) geschuldet.

Und das staubtrockene „Taking pilgrims to the water“ saugt ohne Zweifel den Country-Blues-Esprit von Johnny Cash gekonnt in sich auf. Die INCA BABIES haben nichts von ihrer Eindringlichkeit verloren, und man kann es auch heute noch gut mit der Headline einer Ausgabe des britischen Sounds Magazine von 1985 halten, in der die Band einst Coverstory war und zwar mit dem Titel: „Babies on fire.

Incas turn trash to gold“. Und so ist es auch noch heute. Und im Grunde genommen könnten die INCA BABIES heute auch für GRINDERMAN Support spielen.