J.C. SATÀN

Sick Of Love

Die hundertste Veröffentlichung von Pete Menchettis Slovely-Label ist das Debütalbum des gleichermaßen in Bordeaux wie in Turin ansässigen Fünfers J.C. SATÀN. Der französische Teil der Band besteht aus einem Männer-Trio um Arthur Satàn (MEATARDS), während der italienische, weibliche Teil sich aus Co-Sängerin Paula und Bassistin Alice zusammensetzt.

Gemeinsam gibt man sich den teuflischen Verlockungen des Rock’n’Rolls hin, und wer angesichts des comichaften Artworks von Paula nach staatlichen Zensurmaßnahmen ruft, muss sich als Anhänger des depperten Balkensepp-Kults schon sehr auf den Schlips getreten fühlen: Auf dem Cover locken zwei barbusige Damen mit Satansinsignien, und innen im Digipak ist die Band dann auch noch in einer lustigen Kreuzigungsszene zu sehen.

Musikalisch geht der Fünfer erstaunlich sanft zur Sache, wer also brachialen, lauten Garage-Punk erwartet hat, geht leer aus, denn solcher mag zwar unterschwellig als Einfluss vorhanden sein, faktisch aber bietet „Sick Of Love“ recht melodiösen, relaxten Garage-Noiserock mit Einflüssen von Shoegazer und THE JESUS AND MARY CHAIN bis zu VELVET UNDERGROUND, MOJOMATICS und GORIES, mit einer Prise Psychedelic.

Ein beeindruckendes Album, das es schafft, etwas zwischen den Genre-Stühlen zu sitzen – kein stilvernarrter Garagepunk einerseits, kein studentischer Noise-Pop andererseits, aber doch in beiden Bereichen wildernd.