RAW POWER

Resuscitate

„Resuscitate“ ist das erste RAW POWER-Album ohne Giuseppe Codeluppi: Kurz nach der Fertigstellung des letzten Albums „Still Screaming After 20 Years“ von 2002 erlitt der Gitarrist und Bruder von Sänger Mauro einen Herzinfarkt und verstarb.

Die 1981 gegründete Band aus dem norditalienischen Reggio Emilia, die einst eine der erste europäischen Hardcore-Bands überhaupt waren, löste sich aber nicht auf, machte weiter, tourte erneut in Europa und den USA, wo sie schon seit den Achtzigern und dem Release ihres Klassiker „Screams From The Gutter“ (Toxic Shock, 1985) einen starken Stand hatten.

Und nun also, acht Jahre nach Giuseppes Tod, das erste Album ohne ihn, so dass nur noch Mauro von der Originalbesetzung geblieben ist. Das muss aber nicht stören, denn markantestes Stilmittel von RAW POWER war immer schon der rauhe Sprechgesang von Mauro, der mich von jeher an den von Joey Shithead von D.O.A.

erinnerte. 24 neue eigene Songs sind auf „Resuscitate“ („Wiederbeleben“) zu hören, dazu die beiden STOOGES-Cover „Raw power“ (...) und „I wanna be your dog“ sowie als Bonustrack die Neuaufnahme des 1988er Songs „Mine to kill“, und das ist ein Zeichen, dass es der Band wohl ernst ist mit der Wiederbelebung.

Und man muss ganz klar sagen, dass RAW POWER ihre Sache auch 2010 noch verdammt gut machen. Beispiele für lahme Spätwerke gibt es genug, meist rutschen solche Bands dann in dröges Rockgezocke ab, doch davon kann hier keine Rede sein.

Wer immer die Achtziger-Klassiker besitzt und schätzt (Zeig mir deine Sammlung, und wenn sie fehlen, weiß ich, dass du keine Ahnung von Hardcore hast), der hat auch hieran seinen Spaß, auch wenn das Remake des Über-Klassikers „State oppression“ unter dem Titel „State depression“ im Original erheblich mehr Durchschlagskraft hat.