SIR REG

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Höre ich da etwa die neuen FLOGGING MOLLY? Für jene steht jedenfalls ab sofort der legitime Nachfolger „Gewehr bei Fuß“, falls die Herren um D. King ihren bereits auftretenden Altersschwächen nachgeben müssen.

Wie vom Teufel besessen legt die aus Schweden kommende Truppe, mit unglaublichen Esprit und Dampf, gleich im ersten Song „Feck the celtic tiger“ los. Als gäbe es kein Morgen und nicht schon unzählige Bands, die sich in ähnliche musikalische Gewässer hinausgewagt haben, begeistern die fünf Nordländer mit schnurgeraden Uptempo-Nummern („Arrive on St.

Patrick’s Day“) ebenso wie mit melancholisch geprägten Kompositionen („Strait of Magellan“) – und ungekünsteltem Celtic-Spirit. Was hier so locker aus dem Ärmel geschüttelt wirkt, kostete sicher eine Menge Schweiß im Proberaum, im Studio und schließlich live auf der Bühne.

Auch sind hier keineswegs unerfahrene Musiker zugange. Vielmehr ist diese Bandkonstellation das Ergebnis aus vielen Jahren und unzähligen Gigs als THE BARCRAWLERS, die nach eigenen Angaben, „alles erreicht haben, was man als Pub-Band erreichen kann!“ Poppige Arrangements verknüpft die Band mit traditionellem Folk zu ultra-kurzweiligem Celtic-Rock.

Der geht unentwegt ins Ohr und nach dem fulminaten Paukenschlag zu Beginn, folgen ruhigere und musikalisch komplexere Titel wie der instrumentale Fiddle-Song „Coi’mhthich“. Gleich darauf feuert das Quintett wieder scharf aus der Punkrock-Kanone, bringt mit „Golden days“ einen großartigen Singalong und in den Schlusssequenzen von „Tomorrow’s the day“ gibt es unpeinliche Sixties-Zitate.

THE BEATLES say hello. Leider nur acht Stücke, die modern produziert mehr als ein Ausrufezeichen hinterlassen und, wohlgemerkt, ohne Cover auskommen. Nur ein Abend im Pub könnte schöner sein.