SODOM

In War And Pieces

Klar, es liegt auf der Hand, dass das Altenessener Thrash-Metal-Urgestein SODOM viele Jahre mehr vom Kultfaktor lebte als von musikalisch qualitativ hochwertigen Veröffentlichungen und dass das Trio insbesondere in seinen Anfangstagen aufgrund kaum vorhandener spielerischer Fähigkeiten mehr belächelt wurde als alles andere.

Sogar KREATORs Mille schlug seinerzeit ein Angebot Tom Angelrippers aus, weil ihm die Truppe einfach zu rumpelig und spielerisch zu unbeholfen war. Mit den Jahren/Jahrzehnten mauserte sich die Band jedoch zu einer der besten und spieltechnisch über jeden Zweifel erhabenen Thrash-Bands weltweit, wozu nicht zuletzt der Einstieg von Gitarrist Bernemann und Drummer Bobby Schottkowski einen maßgeblichen Beitrag leistete.

Eindrucksvoll unter Beweis stellen dies Platten wie „M-16“, „Code Red“ oder „Sodom“. Nun erscheint mit „In War And Pieces“ das nächste Kapitel in der Bandgeschichte und schon jetzt steht fest: Hier sind diverse offene Münder vorprogrammiert! Was direkt auffällt, ist der unfassbar wuchtige und fette Sound, mit dem sich die Songs dieser Platte aus den Boxen schieben.

Hier hat Produzent Waldemar Sorychta ganze Arbeit geleistet, der das Trio Aussagen der Band zufolge wohl mächtig getriezt haben soll, um ein Endergebnis zu erreichen, mit welchem er sich zufrieden zeigen konnte.

Ein Vorhaben, das gelungen ist, und Brecher wie den Titeltrack „Through toxic veins“, „Storm raging up“ oder „God bless you“ in einem beeindruckenden Gewand dastehen lässt. Endlich wird übrigens auch Band-Maskottchen „Knarrenheinz“ mit einem eigenen Song Tribut gezollt.

Die Herren Angelripper, Bernemann und Schottkowski: Ich ziehe meinen Hut.