COPILOT

Kindererholungsheim

Die erste COPILOT-CD landete schon vor einiger Zeit mal auf meinem Tisch und da fand ich sie gar nicht so schlecht. „Kleinstadtgeschichten“ erinnerte musikalisch und textlich schon an Bands wie MUFF POTTER oder auch TOMTE.

Tja, was soll ich sagen, auf dem gleichen Weg liegt auch das „Kindererholungsheim“. Auch wenn die vier Herren aus Enger ihre Musik selber als Punk bezeichnen, ist es – zumindest auf CD – nicht so hart, wie man denken könnte.

Falls die Westfälische nach der Hamburger Schule kommt, haben diese Herren beide Bildungswege erfolgreich durchschritten. Irgendwelche miesepetrigen Nietenkaiser würden den Sound vielleicht als Abiturienten-Punk abwerten, aber so weit würde ich nicht gehen.

Allein bei den Texten bekommt man schnell den Eindruck, dass sie zwar immer noch gern die eigenen Empfindsamkeiten in der Provinz ausloten, aber manchmal doch schon sehr nach Bildungsbürger-Lyrik klingen, besonders wenn man das Textblatt ohne Musik studiert.

Im Zusammenspiel mit der Band ist dann wieder alles recht stimmig, aber vielleicht würde etwas mehr Arschtritt-Attitüde der Crew von COPILOT ganz gut tun.