DISAPPEARS

Guider

Mitte 2010 erschien „Lux“, das erste Album von DISAPPEARS (aus New York), ebenfalls auf Kranky, und das begeisterte mich spontan mit einem fiebrigen, düsteren, noisigen Sound, der Erinnerungen an SONIC YOUTH, SUICIDE, CLINIC und BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB aufkommen ließ.

Solche Vergleiche wähle ich mit Bedacht, zu schnell hat man sein Pulver verschossen, wenn man zu ungerechtfertigten Superlativen greift. Die Chance bestand, dass DISAPPEARS ein „One Album Wonder“ sind, doch siehe da, mit „Guider“ entkräften sie diese Befürchtung eindrucksvoll.

Das Schlagzeug wummert niederfrequent durch alle Nummern, erinnert an das Dröhnen schwerer Maschinen, darüber bollert der Bass, die Gitarre verwirrt mit Tremolos wie psychedelischen Drones, und der Gesang ist warm und beschwörend, fügt sich in den massiven Sound eher ein, als dass er aus ihm herausragt.

Krautrock, WIPERS, THE FALL, VELVET UNDERGROUND, MY BLOODY VALENTINE, all dies kommt in den Sinn. Ein massives, auch nachhaltig beeindruckendes Werk, auf dem übrigens nach dem Abgang des eigentlichen Drummers Graeme ein gewisser Steve Shelley trommelt – zumindest solange er Zeit und Lust hat, wie die Band auf ihrer Website verkündet.