IGGY POP & JAMES WILLIAMSON

Kill City

1975 waren die STOOGES Vergangenheit und Iggy Pop in der Psychiatrie, um seine Heroinsucht loszuwerden. Irgendwie schaffte er es aber, Freigang zu bekommen, um mit dem STOOGES-Gitarristen James Williamson und unter anderem Scott Thurston an Demo-Aufnahmen für ein neues Album zu arbeiten, das John Cale produzieren sollte.

Aus dem Album in der geplanten Form wurde allerdings nichts, Iggy Pop schaffte sein Comeback erst 1977 mit „The Idiot“, das wie das im gleichen Jahr erschienene „Lust For Life“ von David Bowie produziert wurde.

Erst der Erfolg dieser beiden Alben führte dazu, dass auf Bomp zwei Jahre nach ihrer Entstehung dann doch noch diese Aufnahmen als „Kill City“-Album erschienen. Die Masterbänder jenes Albums gingen allerdings verloren, spätere CD-Releases wurden von Vinyl gemastert, und erst 2010 machte sich Williamson, der in der Zwischenzeit eine Karriere als Manager bei Sony gemacht hatte, daran, die Aufnahmen anhand der originalen Multi-Track-Bänder zu rekonstruieren.

Nun gab es bei den STOOGES schon einmal – man erinnert sich an die „Raw Power“-Abmischungen von 1989 und 1997 – die Problematik von im Nachhinein „verbesserten“ Aufnahmen, aber in diesem Falle und da Williamson auch der ursprüngliche Albumproduzent war, muss man akzeptieren, dass jenseits des Aspekts der „Verfälschung“ historischer Tondokumente „Kill City“ einfach überzeugend klingt.

Das Album ist der „Missing Link“ zwischen STOOGES und Pops Solokarriere, auch wenn es sicher nicht seine beste Aufnahmen sind und man bei einer Allergie gegenüber Siebziger-Saxophon-Soli hier Vorsicht walten lassen sollte.