TOWERBLOCKS

Berlin Habits

Eine dieser Bands, die bienenfleißig gutklassige Alben veröffentlichen, live alles geben und doch nur einen beschränkten Erfolg verbuchen können, sind TOWERBLOCKS. Woran das liegen mag, wissen die Götter um Joe und Dee Dee.

Jedenfalls nicht an der „nackten“ Musik! Auch nicht an der Attitüde, denn die ist im Fall der Berliner Ghetto-Boys wirklich authentisch. Also warum nur schafft es diese Truppe nicht in die oberste Liga? Vielleicht weil Berlin zwar alles möglich macht, aber einen auch regelrecht fesseln kann? So bestätigt allein der Albumtitel „Berlin Habits“ diese Vermutung, aber wir driften ab.

Vielmehr interessieren die 15 neuen Songs, dieses letzten, fünften TOWERBLOCKS-Albums. Übrigens, die Nachfolgeband wird HITLESS heißen, denn mit Holgi verließ just der markante Sänger die Band.

Einerseits schade, aber es geht ja weiter und gerade die als „taken from the upcoming HITLESS album“ gekennzeichneten Lieder gehen gut ins Ohr. Wir wollten uns aber etwas genauer der Musik widmen, doch machen wir’s kurz: modern, vielschichtig, rockige Midtempo-Stücke mit Psychobilly- und Hardcore-Anleihen, endlose Chöre, kehliger Gesang, und da ein gewisser Herr Sucker hier schon länger seine Finger mit im Spiel hat, klingt das Ganze wie der kleine Bruder der legendären OXYMORON.

Etwas metallischer vielleicht, aber allein der Songaufbau und die Gitarrenriffs erinnern schon sehr an die letzten Sachen der Oxys. Dennoch bemüht man sich um Eigenständigkeit, setzt einen Stand-up-Bass ein, wie in „One step beyond the abyss“ oder „Berlin bombshells“.

Schon wieder Spree-City! Raus aus dem Ghetto, Jungs, und mehr so eingängige Streetpunk-Stampfer wie etwa „The fine line“, „No! This time was not ...“ oder „Warm beer cold hearts“, dann könnte es noch was werden mit der Krone.

Es ist noch Luft nach oben – so c’mon, HITLESS!