ZODIAC

Rasierter Affe

Ein besseres Intro hätten ZODIAC für ihre Debütplatte gar nicht wählen können: Eine junge Jesus Freak-Anhängerin schwafelt sich mit Lobpreisungen in Ekstase, bis ihr dämliches Halleluja-Gejauchze in einem Loop hängenbleibt.

Wenn die Band dann einsteigt, ist man als Hörer schon total auf Hass programmiert und für die fünf folgenden Songs bestens vorbereitet. Denn die Bremer verschaffen ihrem Zorn auf die Missstände unserer vermeintlich zivilisierten Welt musikalisch und textlich Luft, wie man es in dieser Deutlichkeit leider nur noch selten zu hören bekommt.

Mit ätzendem Sarkasmus und Polemik, aber nie phrasendreschend werden die großen Themen unserer Zeit angesprochen: Religiöser Fanatismus, Wissenschaftsglaube, Frauenfeindlichkeit, Tiermissbrauch.

Hoffnung auf Besserung ist nicht in Sicht. Also alles plattwalzen. Crust, Hardcore, Metal, das sind die Bauteile einer vernünftigen Dampframme und die erinnert in Kombination mit dem Artwork und auch in puncto Qualität an DISCHARGE.

Dass ZODIAC einige Themen nur in Textform im Booklet ansprechen, deutet darauf hin, dass der Band noch einiges auf dem Herzen liegt, was musikalisch erst noch umgesetzt werden will. In dieser Form dürfen sie gerne wieder kommen.