PLASTIC BOMB

#73

Neue Bombe, neues Wissen für „Nörgler und Integrationsunwillige“. All jene bekommen es thematisch unter anderem zu tun mit ANTI-FLAG (sehr lesenswert!), NORMAHL, YOUTH BRIGADE, UNDERTONES, SPERMBIRDS und JINGO DE LUNCH (jeweils unterhaltsamer Lesestoff mit Altbekannten).

Darüber hinaus gibt es eine weitere „Herstory of Punk“, diesmal BLOODY SLIPS. Die schwedische Indie-Rakete MASSHYSTERI wird befragt, interessant liest sich auch das „Ausstiegsprotokoll“ eines ehemaligen „Autonomen Nationalisten“.

Das augenunfreundliche Layout trübt sicher nicht nur meinen Blick, wobei es starke Unterschiede zwischen den einzelnen Features gibt. Lässt sich der AF-Artikel angenehm durchlesen, so fangen meine Augen beim AGROTÓXICO-Interview schon nach wenigen Fragen an, verwirrt nach Halt zu suchen.

Dieser Foto-hinter-Schrift-Wust (bei max. Typo-Größe von 7!), mag zwar „punkig“ ausschauen, macht aber einfach keinen professionellen Eindruck – und dauerhaft keine Lesefreude. Denn rein inhaltlich bietet das Heft einen guten Querschnitt zwischen ausgewählten Inti-Strecken und Themen, die weit über Musik hinaus gehen, aber zum kritischen Punk-Verständnis einfach dazugehören.

Und wen was nicht interessiert, egal, anlesen hat noch nie geschadet. Ungeteilte Zustimmung zu den einzelnen Kolumnen etc. gibt es natürlich nicht, muss auch nicht sein. Einige neue „Freunde“ macht sich Helge sicher mit seiner Ode an den neuzeitlichen „Akustik-Punk“.

Bahnt sich da eine Gegenbewegung à la „Brigitte ohne Models“ an? In Kürze „Plastic Bomb ohne Akustik-Folk-Gitarren-Deppen“? Wir werden es erleben. Ach ja, und nehmt doch diese Review-Wüste, zugunsten von „Print-only-Inhalten“, raus.

Durch die tägliche Befeuerung der Homepage, braucht diese „Leichen“ in dieser Form niemand mehr. Tja, früher schon! Also, Reviews raus, Layout anpacken und dann wird 2011 ein Bomben-Jahr.

Von der CD-Beilage blieben hängen: RAWSIDE, SUPERNICHTS, DIE SCHWARZEN SCHAFE, CAROLOREGIANS, MAGIC TOUCH, NONSTOP STEREO, TOWER BLOCKS, STRAWBERRY BLONDES und TWO STRIKES. Letztgenannte sind der Quasi-Nachfolger von NO RESPECT – check them out!