CITIZEN FISH

Goods

Ska-Punk ist eines der schlimmsten Genres der Welt. In keinem anderen Musikstil ist der Anteil talentloser Hoppel-Stümper größer, und wenn es Positives in Sachen Ska-Punk zu vermelden gibt, dann die Tatsache, dass die Anzahl solcher Bands seit den Neunzigern wieder spürbar abgenommen hat.

Seinerzeit brachte gefühlt jede 30.000-Einwohner-Provinzstadt mindestens eine solche Pestcombo hervor. Referenzklasse in diesem Sektor sind und bleiben OPERATION IVY und CITIZEN FISH, und die simple Regel ist: Mach es mit deiner Band so gut wie die – oder lass es bleiben.

„Goods“ ist das achte Album der 1989/90 gegründeten Band, deren markanten Frontmann Dick Lucas man vorher schon bei SUBHUMANS und CULTURE SHOCK singen hören konnte. Die klassische Schlagzeug-Gitarre-Bass-Besetzung wird um Posaune und Trompete ergänzt, der Offbeat ist immer wieder, aber nicht konstant zu hören, die Wechsel zu treibenden Punk-Parts sind sehr geschmeidig, und die Bläserparts sitzen perfekt.

2007 war zuletzt ein neues Album der ebenfalls noch/wieder aktiven SUBHUMANS erschienen, auf Alternative Tentacles, was der Grund sein dürfte, dass CITIZEN FISH nach Alben auf Lookout und Honest Dons/Fat Wreck (ihr letzter Release war 2007 das „Deadline“-Split-Album mit LEFTÖVER CRACK) nun auch auf AT veröffentlichen, wobei diverse alte Alben der Bands von Dick Lucas auf dessen eigenem Label Bluurg erschienen sind.

Die große Stärke von allen Bands, denen Dick Lucas seine Stimme verlieh, waren schon immer die Texte, und das ist hier nicht anders. Keine wohlfeilen Plattitüden, sondern smarte, politische Analysen, das zielgerichtete Hinterfragen von (Fehl-)Entwicklungen in der Szene wie der Gesellschaft allgemein – nachzulesen im wie immer handgeletterten Booklet, das so aussieht wie die der Platten aus den Achtzigern.

Exzellent.