JENIFEREVER

Silesia

Worin mag die Verbindung zwischen der 2002 gegründeten schwedischen Band JENIFEREVER, ihrem dritten Album „Silesia“ und dem Berliner Ostbahnhof bestehen? Letzterer hieß bis 1950 Schlesischer Bahnhof, dann Ostbahnhof, von 1987-98 Hauptbahnhof – und seitdem wieder Ostbahnhof.

Das englische Wort für Schlesien wiederum ist „silesia“, and there you go. Wobei das Ereignis, das letztlich zur Wahl dieses Titels führte, für Sänger und Gitarrist Kristofer Jönson traumatisch war: Unweit des Bahnhofs, auf der Tour im Jahr 2009, erfuhr er vom Tod seines Vaters, was die Bandaktivitäten für eine Weile zum Erliegen brachte.

Schließlich machte sich der Vierer doch wieder an die Arbeit am Nachfolger von „Choose A Bright Morning“ (2006) und „Spring Tides“ (2009), und das Ergebnis ist wenig überraschend: JENIFEREVER sind und bleiben eine Band zwischen den Stühlen.

Einerseits flirten sie immer wieder mit mächtigem Post-Rock, andererseits legen sie eine Vorliebe für die einschlägigen britischen Shoegazer-Bands der frühen Neunziger an den Tag, und fügen dem noch etwas düsteren UK-Indiepop aus den Achtzigern hinzu.

Das Ergebnis ist erneut ein angenehmes, gefälliges Album, doch fehlt mir die Dramatik, die Intensität, die andere Bands des Genres auszeichnet – was aber Meckern auf hohem Niveau ist.