MALCOM RIVERS

s/t

Die sechsköpfige Band aus Münster entstand aus einer Anzeige und einem Musikerkollektiv heraus, welches zeitweise 70 Mitglieder umfasste und das Ziel hatte, genreübergreifend zu agieren. Der Anfang des Albums klingt dann konsequenterweise auch nach VNV-NATION, man hört elektronische Beats und Synthie-Melodien, bis dann plötzlich Gitarren in Metalcore-Manier einsetzen.

Als dem Ganzen dann cleanen Melodycore-Vocals folgen, kommt man sich vor, als ob hier jemand seiner Liebe zu Achtziger-Jahre-Popmusik unverhohlen frönt, ohne den Metalcore herausnehmen zu wollen.

Ich verstehe, wo die Band hin will, und „Lost“, welches stark auf dem Refrain aufgebaut ist, funktioniert auch ganz gut, allerdings ist es gar nicht so einfach, die verschiedenen Elemente gekonnt zu gruppieren, so wirken die Songs oft überladen.

Innovativ ist der Stil allemal, nur den Song scheinen die Herren bei dem ganzen Ballast etwas aus den Augen zu verlieren. Die Vielzahl an Instrumenten lässt den Sound bisweilen auch sehr poliert klingen, aber wenn man so wie beim letzten Track „Identity“ weitermacht und die Ideen staffelt, statt sie zu simultan zu präsentieren, dürfte der Longplayer viele überraschen.