SPACEMAN SPIFF

... und im Fenster immer noch Wetter

Prasselnder Regen an der Fensterscheibe mit davor sitzender, momentan von Kummer geplagter Person. Ein wahrhaftig schon häufig verwendetes Szenario in Film und Fernsehen. So etwas nennt man dann wohl Klischee.

Und doch ist eben dies das Bild, welches die neue CD vom überaus sympathischen Songwriter aus Hamburg hervorruft, sehr treffend für die Stimmung der Platte und ja – natürlich wunderbar passend zum Titel.

Es ist schwierig, auf dem Pathosgehalt eines deutschsprachigen Albums herumzureiten, gelingt es doch nur den wenigsten selbiges zu vermeiden. Im Falle von SPACEMAN SPIFF sollte aber eher eine Lanze dafür gebrochen werden, den Pathos bitte niemals ziehen zu lassen.

Es ist so, wie es eben ist, nämlich einfach viel zu schön, um in irgendeiner Weise daran zu kritteln. Er inszeniert jeden seiner Songs mit unheimlich viel Liebe und schafft aus jedem einzelnen ein kleines Kunstwerk.

Da muss auch die härteste Baseballschläger-Type bestimmt mal ein Tränchen verdrücken. „... und im Fenster immer noch Wetter“ lässt nämlich keinen einfach so entkommen. Da kann sich jemand wie Herr Knyphausen fast noch ein bisschen was abgucken.

Ganz großes Kino.