WITCHES

A Haunted Person’s Guide To

Ganz erstaunlich: die WITCHES aus Detroit Rock City sind die Supergroup, die niemand kennt, vor allem nicht die Bandmitglieder. Aus dem Dunstkreis der DIRTBOMBS hat sich ein Haufen drogenbejahender Hallodris zusammengefunden und produziert seit anderthalb Jahrzehnten feinste Neo-Psych-Platten, die allenfalls ein paar hundert Einheiten verkaufen konnten.

Unbegreiflich, denn allzu originell und einzigartig klingen sie. Gut, VELVET UNDERGROUND und die Stones klingen jederzeit durch, auch abgefahrene Texas-Psychedeliker wie RED CRAYOLA (allerdings eher das Song-orientierte Material der ersten beiden IA-LPs).

Dazu kommt dann noch derber Drogenblues und Boogie-Rock à la T-REX oder Norman Greenbaum, in den Momenten klingen sie nicht unähnlich wie HACIENDA. In Plattenregal stehen vermutlich die gleichen Scheiben wie bei SPACEMEN 3, nur erreichen sie deren interstellare Drone-Behäbigkeit viel zu selten, Alk ist ihnen offenbar genauso wichtig wie gutes Dope.

Grundsympathische Band, wahnsinnig gute Songs und auch Sounds, „Haunted Person’s Guide ...“ ist ein gelungener Querschnitt durch die Bandhistorie, allerdings mit 36 Minuten etwas zu kurz.