ELECTRIC EELS

Their Organic Majesty´s Request

Wo fange ich bei den ELECTRIC EELS nur an zu erzählen? Am besten erstmal Fakten Fakten Fakten. Gegründet wurde die Band 1972 in Cleveland, Ohio, also lange bevor man allgemein was mit dem Begriff Punk anzufangen wusste.

Wenn man den Linernotes glauben darf, waren die Ur-Mitglieder John Morton, Dave McManus, Brian MacMahon und Nick Knox vier Individualisten, die mit dem Ziel vor Augen antraten, subversive und provokante Musik zu machen.

Mit der Musik schien das zu klappen, aber nicht genug, Gitarrist John fand zunehmend Gefallen daran, sich immer und überall zu kloppen - entweder mit dem Publikum bei den gerade sechs(!) Auftritten, die die Band absolvierte, in Kneipen oder mit seinen Bandkollegen.

Beim ersten Auftritt waren John und Dave sturzbetrunken, der eine trug einen mit Sicherheitsnadeln (Punk!) gespickten Mantel, der andere hatte seinen mit Rattenfallen verziert, und die Bullen nahmen sie erstmal mit.

Zu den Überraschungen, die ihre paar Shows boten, gehörten Presslufthämmer und Rasenmäher, und so macht man sich natürlich keine Freunde, weshalb die Band schon nach kurzer Zeit wieder am Ende war.

Nick Knox stieg später bei den CRAMPS ein, John und Dave spielten bei THE STYRENE-MONEY BAND mit späteren PERE UBU-Mitgliedern, und erst ´79 konnte John Rough Trade überzeugen, eine ELECTRIC EELS-7“ zu veröffentlichen.

Zwei Jahre später kam noch eine posthume Single, und dann geriet die Band wieder in Vergessenheit, was mit dieser 22-Song-Compilation ein Ende haben dürfte. Teilweise finden sich hier Studiosongs, teilweise Livetracks, und trotz widriger Umstände ist die Soundqualität alles in allem in Ordnung.

Ein weiterer Mosaikstein beim Versuch, eine vollständige Plattensammlung zusammenzubekommen... und Hilfe beim Versuch zu verstehen, warum Gibby Haines, Thurston Moore, Jon Spencer und Michael Gira von den EELS so begeistert sind.

Ach so, „Their Organic Majesty´s Request“ ist der Titel, erschienen ist die CD auf Overground, und natürlich gibt´s im Booklet ausführliche Linernotes von Michael J. „Psychotronic“ Weldon.