V.A.

Weird, Waxed & Wired

Ich gestehe! Ich gestehe, ich bin der Sänger und Gitarrist (in Personalunion (´Tschuldigung, aber ich wollte nur mal das Wort benutzen.)) der STEVE McQUEENS. Das mag dem einen vielleicht gar nicht so schwerwiegend vorkommen wie einem anderen, das schlimme ist aber: die STEVE McQUEENS sind hier mit drauf auf diesem Sampler! Eigentlich ist das natürlich gar nicht schlimm, sondern vielmehr super, weil die STEVE McQUEENS ja schließlich die coolste R´n´R-Band der Musikwelt sind, nicht mehr und nicht weniger als die (bis jetzt noch!) ungekrönten Könige des Lo-Fi-Garage-Punk mit viel kick-ass, also quasi die deutschen RIP OFFS (nur besser!) und alle anderen Bands sind dagegen sowieso nur Maden, aber es könnte natürlich sein, daß dadurch ein kleiner Schatten auf die Objektivität des Rezensenten fällt.

Der Herr Hiller meinte aber, die Ox-Mitarbeiter seien noch involvierter und deshalb soll ich jetzt und ist ja auch sowieso egal, die Leute glauben einem heutzutage ja ´eh kein Wort mehr! Also los jetzt: Als ich von diesem Sampler-Projekt das erste mal erfuhr, hab‚ ich gesagt „Ach Jungs!“.

Mit diesem geseufzten „Ach Jungs!“ wollte ich sagen, „Ach Jungs, sowas ist ja immer gut gemeint, aber solche Sampler sind doch sowieso immer scheiße, weil mindestens die Hälfte der mitwirkenden Bands ja doch nur irgend so einen zwischen Suppe und Kartoffeln aufgenommenen, miesen Outtake abdrücken! Gut, ein mieser Outtake von den STEVE McQUEENS ist immer noch pures Gold, aber trotzdem...“ So lamentierte ich und war wirklich skeptisch, was die zu erwartende Qualität dieses Produkts betraf.

Jetzt aber, nachdem das fertige Ding bei mir eingetrudeldet ist und ich es mir ´reingedudelt habe, bin ich echt platt! Was sich da auf 4 LP-Seiten präsentiert, ist eine perfekte Mischung aus großen Namen (STEVE McQUEENS (höhö, ich bin ja wohl echt superlustig!), TURBONEGRO, X-RAYS, SPIDER BABIES, DIRTYS, etc.) und unbekannteren Acts (WONDERFOOLS, TEXAS TERRI & THE STIFF ONES, etc.etc.) , und zugleich noch eine ebenso perfekte Mischung in geographischer Hinsicht.

Es werden nämlich nicht nur Ami-Bands gefeaturet, sondern auch ein ganzer Haufen australischer und europäischer (also die ganze verdammte westliche Welt), wobei bei letzteren auch noch ein gerüttelt Maß an Bands (10 von 42!) just aus der „Heimatregion“ von Ox und RADIO BLAST stammen.

(Ja gut, 2 sind aus Bremen, aber das sind ja auch nur knapp 300 km!) Das „Tolle“ daran ist, - auch wenn sowas wie Lokalpatriotismus suckt! - daß die Songs dieser Bands aber auch keinen Millimeter hinter dem (auf dieser Compi superhohen!) Weltmaßstab hinterherhinken.

Ja gerade auch die bis jetzt veröffentlichungsmäßig noch nicht so in Erscheinung Getretenen, wie z.B. die RADIATION KINGS, die LES JACKS, MOORAT FINGERS oder auch die SCAMPS, rocken und krachen grandios.

Ein anderer Pluspunkt des Samplers ist sein fast völliger Verzicht auf Abwechslung! Hier wird wirklich so gut wie ausschlielich arschgetreten! Hier wird nur ein Genre abgefeiert und das heißt...

ja so einen richtigen, unverwechselbaren Namen gibt‚s da eigentlich nicht; „Garage-Punkrock“, mit den Attributen „dreckig“ und „raunchy“ und so, die ganzen wilden Worte halt... Alles in allem (Jetzt kommt wohl das Fazit!) ist das einer der Sampler mit der höchsten Qualitätsdichte, die ich kenne.

Die Macher müssen wohl ganz schön gesiebt haben bei der Auswahl der Songs. Jaja, mit Nettigkeit kommt man da nicht weit. Da muß man auch schon mal sagen, „Nee, so nicht, das schreibst du mir aber schön noch mal ab, und zwar sauber!“ (In diesem Fall natürlich dreckig, haha.) Mit diesem gelungenen Bonmot und einer unumschränkten Empfehlung dieser geschmackvollen Doppel-Schallplatte möchte ich mich nun verabschieden.

Nur noch soviel: Richtig super wäre die Platte natürlich nur gewesen, wenn die NIM..., ach egal...(Ich bin des Possenreißens müde.)