STYRENES

All the wrong people are dying

Auch wenn es auf diesen Seiten vielleicht manchmal den Anschein hat, ich hätte (musikalische) Weisheit mit Löffeln gefressen. dem ist nicht so. So kannte ich bis zum heutigen Tage die STYRENES nicht, mea culpa.

Die ELECTRIC EELS, ja, die waren mir ein Begriff, und in einem der letzten Hefte habe ich auch eine Compilation von ihnen, ebenfalls auf Overground erschienen, besprochen. Die bis heute existierenden STYRENES (im Oktober ist wohl eine Tour geplant) wurden 1974 nach dem Ende der ELECTRIC EELS gegründet, und wer noch zweifelt, wo da jetzt wieder die, äh, Punkrock-Relevanz liegen könnte, dem sei gesagt, dass seit 1989 Mike Hudson der Sänger der Band ist, exakt, der Mann von den PAGANS - wer von denen noch nichts im Schrank hat, sollte unverzüglich zu deren Crypt-Scheibe greifen.

Mit Punk im weitesten Sinne, vor allem unter einem enger gefassten musikalischen Aspekt, hat „All the wrong people are dying“ (Overground/Cargo) aber nichts zu tun, denn die mit Hudsons Sprechgesang vorgetragenen Songs (die Texte, im Booklet abgedruckt, sind übrigens vorzüglich, wirken wie, ja sind Kurzgeschichten - unglaublich intensiv!) werden von irgendwie jazziger Musik vorgetragen, werden domniniert vom Klavierspiel von Bandgründer Paul Marotta.

Ganz eigenwillige Musik, die eigentlich nie übermässig schwierig in dem Sinne ist, dass man sich anstrengen müsste, weiter zuzuhören, trotzdem aber ungeheuer intensiv ist. Die meisten Stücke stammen von der ´89er LP „A monster and the devil“, zwei andere von einer ´96er 12“ auf Drag City sowie einer von der ´82er 12“.