V.A.

I´m Down Today / Get A Move On!!! / She´ll Hurt You In The End / Teen Jangler Blowout / The World Ain´t Round, It´s Square!

Ouch! Second earache same as the first, pops! Teenage Shutdown geht in die zweite Runde und serviert uns five mo´ tasty pasties als Beilage zur ersten Handvoll blastables. Ok, was geschah in der letzten Folge? Kurz gesagt: high school oddball wird tagein tagaus von den jocks aus dem football team verdroschen, hört Platte von den STONES, KINKS, YARDBIRDS, THEM, PAUL REVERE & THE RAIDERS, etc., kauft sich Gitarre und gründet Band, um ebenfalls bei den ladies landen zu können, nimmt eine 45er voll von Akne-inspiriertem caterwaul auf, verkauft davon fünf Stück, „recyclet“ die restlichen 495 per six-gun und schickt die Band schließlich gen Splitsville, als der drummer von Uncle Sam zur Erfüllung der Vaterlandspflichten abkommandiert wird.

Kurzum das gewohnte Schicksal der gemeinen 60´s-Band, die auch noch aus der letzten von spärlich sprießendem Brustflaum kultivierten Pore majestätische Musik-Melasse für die Masse ausschwitzte und dafür zu Lebzeiten von ihren Weggefährten mit Ignoranz gestraft wurde.

Während andernorts Legionen leichtgläubiger lasses Offerten gemacht wurden, ihre Händchen zu halten, um die so einmal gefügig Gemachten nur wenige Jahre später für die weltweite Vermarktung von Tofu und braunem Reis zu mißbrauchen, lautete das Credo der Teenage Shutdown-Kandidaten stets: RIGHTING WRONGS, PLAYING SONGS, MOWING LAWNS!!! Tjaha, so war das damals! Und wenn man sich in einem Alter befindet, in dem man vor körpereigener Saftproduktion überhaupt nicht mehr weiß, wo einem die Suppe zuerst hinfließt, die Sternenkonstellation am Himmelszelt aber dennoch allabendlich „buttfuck“ buchstabiert, dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten, dieser Malaise Herr zu werden.

1) Man brüllt seine gesamte Agonie laut und vernehmlich in die Welt hinaus; 2) man nimmt sie sich zu Herzen. Anhand des Compilation-Titels darf jeder Leser nun einen riskanten Tip wagen, welcher Alternative sich die Herrschaften auf „I´m Down Today“ hingegeben haben.

Genau! „Mo´ dreamers than screamers“ lautet das Motto dieses volooooooms und es versammelt 17 moody mopers, die darauf schließen lassen, daß die für dieses gerüttelt Maß an Weltschmerz verantwortlich zeichnenden Interpreten zu einem gewissen Zeitpunkt in ihrem Leben allesamt potentielle Kandidaten für einen Zementschuh-Schwalbenflug von der nächstbesten Brücke ihres Dorfes waren.

Jedenfalls unmittelbar nachdem die Herrschaften von der „Shutdown ´66“-Compilation ihnen Platz gemacht hatten. Hey, why the angst? Viele Frauen haben eine Schwäche für Sensibelchen und bei denen kamen mit „I´ve been feelin´ bad ever since my baby left me.

Boohoo, baby, please come back to me!“-Semantik versehene mooners, crooners & outta tuners bestimmt besser an als die immerwährenden Verbalinjurien der vorherrschenden „That goddamn no-good, two-face, double-crossing woman put me down, so screw the bitch!“-Fraktion.

Wie die Geschichte später beweisen sollte, war musikalisch ohnehin alles im grünen Bereich, so daß es keinerlei Anlaß für Depressionen gab. Da bestünde heutzutage bei den meisten Bands vergleichsweise dringenderer Handlungsbedarf für das, was THE AMBERJACKS als „Blue Jaunt“ titulierten, ich denke da z.B.

an Kandidaten wie... aber ich schweife ab. Personal faves: THE DRONES, THE NITE WALKERS mit ihrem den Mop mächtig in Richtung „Gloria“ floppenden „High class“, JOHN BROWN´S BODIES, THE OTHER HALF, THE YOUNG MONKEY MEN, THE SINDERS, THE INTRUDERS und THREE FROM THREE.

Zu gefallen wissen weiterhin THE ZOO, die vor den Aufnahmen zu ihrer 45er offenbar ein, zwei kühle brewskies gestürzt hatten, um anschließend ihren cheatin´ chicks mit einer ziemlich shitstompenden Coverversion von „You´re gonna miss me“ (ebenfalls auf „Get A Move On!!!“) mal ganz ordentlich die Meinung zu geigen.

Leider stammen die Jungs aus Milwaukee und als es daran ging, „Sometimes“ für die B-Seite aufzunehmen, hatte man diverse twelve-packs vernichtet und versank in einem Meer von Tränen. Sob! Nicht besser erging es den Cover-Boys von den CHARGERS, deren herzergreifendes Lament „I´m so alone“ lautet.

Ok, Jungs, ich bin kein Prophet, aber ein Blick auf euren mug-shot verrät mir, daß Mr. Coke-Bottle-Glasses zur Rechten der Grund für eure einsamen Nächte sein könnte. Jene einsamen Nächte, die eure Mütter zweifelsohne verteufelt haben, wenn es am Ende der Woche hieß: Waschtag! Best band name award: JOHN DOES! Hihi, das ist fast so brillant wie DICKY DOO & THE DONTS.

Honorable mention: THE SHAYNES! Wer aussieht wie die Cocktail-Bar-Band der jährlichen Zangengeburtenkonferenz im Holiday Inn/Lancaster, PA und dennoch die Eier besitzt, bereitwillig und breitgrinsend für Bandfotos zu posieren, der hat sich unser aller Anerkennung redlich verdient.

We laugh, yet we cry! Allerdings nicht allzulange, denn während die Gedumpten mit den Köpfen zwischen den Knien herumsaßen, hatten ihre Exes am andern Ende der Stadt bereits wieder eine footstompin´ wang dang dula-fied monkey time, an der wir dank „Get A Move On!!!“ nun ebenfalls teilhaben können, ohne daß wir dabei ein schlechtes Gewissen haben müßten.

Wofür gibt´s schließlich suicide-hotlines? Daß die auf „Get A Move On!!!“ vertretenen Gesellen bei der Frage „Him or me - what´s it gonna be?“ im Vergleich mit ihren Nebenbuhlern letztendlich die Oberhand behielten, lag wohl zu einem guten Teil auch daran, daß sie die Damenwelt nicht nur mit trouser traumatizin´ snarl der Marke KINKS meets RAIDERS beglückten, sondern sich von besagten Herrschaften offensichtlich auch in punkto Bühnenoutfit einige Anregungen geholt hatten.

Als unwiderlegbarer Beweis sei auf den cuh-ray-zay cover-shot der DAVE STARKY 5 verwiesen. Fünf Minuten nachdem die Bengels die Hemdenschublade in Mark Lindsay´s Wandschrank geplündert hatten, waren die Mädels schon allesamt hog-wild! Ihr Bo-dacious swingeroo namens „Stand there“ ist dann auch einer der Höhepunkte auf „Get A Move On!!!“ und erinnert in der Art, wie das klassische Gitarrenriff von Mr.

McDaniel hier aufbereitet wird, an damalige Zeitgenossen wie THE STRANGELOVES und THE OUTCASTS. Für heftigstes Gescharre im Hühnerstall sorgen weiterhin SOUL INC., THE SPADES, THE BARE FACTS, THE THIRD EVOLUTION, THE CHESSMEN, THE CHECKMATES, THE MONARCHS, YESTERDAY´S CHILDREN, THE ROGUES („Scream, boy, scream!!!“), THE MISSING LYNX (keinerlei Verwandtschaft mit den „The crowded part of town“-MISSING LINKS aus Tucson und erst recht keine mit den „Wild about you“-MISSING LINKS aus Australien oder irgendeiner der anderen 534 Bands mit demselben Namen), die klassischen KINKS-Abkupferer von den STARLITES und die gegen Ende von „Jeanie´s Pub“ völlig außer Kontrolle geratenden WAR-BABIES.

Nachdenklich stimmt den geneigten Hörer hingegen „The only woman you can trust (mom)“ von THE NEW THINGS, welches darauf schließen läßt, daß hier jemand bei dem Versuch, bei den babes auf base zu kommen, mal wieder gehörig abgebügelt wurde.

Dieses kleine Malheur hätte sich sicherlich verhindern lassen, wenn Sohnemann rechtzeitig den guten alten „I´ve been told about women like you, I´ve been told about about the things you do.

I used to think that you were sugar and spice. I should´ve listened to my mom´s advice.“-pep-talk bekommen hätte. Und wenn mommy denn wirklich so dermaßen auf sein Wohl bedacht gewesen wäre, dann hätte sie sich als Stichtag für die Litanei auch bestimmt den Nachmittag jenes Tages im Kalender rot angestrichen, an dem der kleine Racker mit Bass und Selmer-Verstärker unterm Arm zum Teen Dance der Albuquerque High School losdackelte.

Es sei denn, der alte Drache hätte von vornherein die Absicht gehabt, den Filius bei seinen ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht mal so richtig vor die Wand laufen zu lassen, um so auf Kosten eines gebrochenen Herzens erneut seine Zuneigung gewinnen zu können.

What a cold bitch! So kann man Gefühle natürlich auch verletzen, womit wir bei „She´ll hurt you in the end“ wären, nach „You Treated Me Bad“ die zweite den Teen Rockern gewidmete Portion Schellack.

THREE FROM THREE beweisen mit dem bedächtigen „That´s what I say“, daß sie aus dem auf „I´m Down Today“ erlittenen Schicksalsschlag nichts, aber auch gar nichts, gelernt haben und stellen der Verflossenen immer noch lemminggleich nach.

Hey, junior, she´s just a tease! Forget her! Da waren die Stullen der übrigen Adoleszenten schon anders gebuttert. Um einige beats pro Minute vom blow job tempo der THREE FROM THREE entfernt, hatten sie sich „Dislocate that socket-joint!“ als gemeinsamen Schlachtruf auf die high school jackets gestickt und waren ernsthaft gewillt, diesen mit der ihnen eigenen jugendlichen Vehemenz und einem gesunden Maß Dilettantismus in die Tat umzusetzen.

Bei folgenden Jungspunden sprangen dabei mehr als passable pre pubescent pumpers heraus: THE FOUR FIFTHS, THE NIGHTCAPS, den offensichtlich stark COUNT FIVE-infizierten THE IV PAK, denen ihre Band - zieht man einmal ihr Alter in Betracht - wahrscheinlich nur als Vehikel diente, um der in punkto Handarbeit zweifelsohne versierten Mutti eines dieser schicken Dracula-Mäntelchen aus der Sean Byrne Kollektion aus dem Kreuz zu leiern und damit bei der nächsten Halloween-Party mal so richtig auf die Kacke zu hauen, den majestätischen KING BEES, THE FEW, THE „Whoo! I mean whee!“ WEE FOUR, THE „foamy“ QUESTS aus Grand Rapids, Michigan, die sich den seaside swamis offensichtlich näher fühlten als der motor city madness, den großartigen CORALS und STING RAYS, THE WEEJUNS mit ihrem durchtriebenen zipper dipper „Way down“ und THE CHEVRON´S V.

Abgerundet wird das Ganze durch zwei klassische „Wo, hast du gesagt, war die Kamera nochmal?“-snaps der DYNAMIC DRIFTERS und der PEDESTRIANS, wobei der Typ in der Mitte des DYNAMIC DRIFTERS-Fotos scheinbar denselben Barbier frequentierte wie Mr.

Ed hinter ihm. Weiter geht´s mit „Teen Jangler Blowout!“, der Plattform für ausgesuchte folk yokels und Rickenbacketeers. Einige illustre Namen wie THE JUJUS (schicke Hemden, Jungs!), THE FORTUNE SEEKERS, THE BEES und THE ZONE V machen hier ihre Aufwartung, werden aber getreu dem Motto der Teenage Shutdown-Serie im souped-up sound aufgefahren und dürften daher auch für den „hoch-in-den-Felsblöcken-des-mittleren-Westens-Kieselsteine-sammelnden“-60´s-hippie-collector-scum von Interesse sein.

Jingle and jangle, mingle and mangle zum coolen teen-clang von THE ANSWER, THE BURGUNDY RUNN (oui oui, sez me!), THE JACKSON INVESTMENT CO., THE MAD HATTERS, den ganz und gar nicht schlafmützigen SLEEPERS, THE YOUNG ARISTOCRACY, SIR MICHAEL AND THE SOUNDS, THE DISILLUSIONED YOUNGER GENERATION (!), werde Zeuge, wie WARDEN AND THE FUGITIVES mit „The world ain´t changed“ einen mittelmäßigen Riot im Zellenblock Nr.

9 anzetteln und schnäuze zuguterletzt in die Taschentüchlein von THE FAB FOUR, während sie „I´m always doing something wrong“ intonieren. Macht nichts, Jungs! Schließlich habt ihr ja den Salat und wir dafür ´nen hübschen Song.

Ok, schnell noch die letzte Enchilada aus dem Tiefkühlfach geholt und... WHOOOOAAAA!!! HOLY JUMPIN´ JEHOSOPHAT!!! Na, das ist ja vielleicht ´ne niedliche Chorknabenkonferenz, die sich da auf „The World Ain´t Round, It´s Square!“ (AMEN!!!) eingefunden hat.

Die Bengel hauen allesamt dermaßen die Scheiße aus ihren Instrumenten raus und brüllen sich dazu die Birne purpur, daß es eine wahre Freude ist. Wirf den Grill an und halte die Taco-Sauce bereit, denn es erwarten dich 17 gremmy garage grinders & distorto deluxe doozies, die allesamt so heiß sind, daß Crypt diesem Volume eigentlich einen Topflappen hätte beilegen müssen! Potentielle Anwärter für eine ABM-Stelle in der örtlichen Gefängnisband sind THE NOMADS (insane!), PAUL BEARER & THE HEARSEMEN (nuts!), SHEPHERD´S HEARD (totally wigged!), THE STOICS (...), LARRY & THE BLUE NOTES, THE TRIUMPHS, THE OXFORDS, THE DEEPEST BLUE, THE HEATHENS, THE CHESSMEN, THE BARDS, DR.

SPEC´S OPTICAL ILLUSION, THE SOUND BARRIER, THE MODS, THE SAVAGES, THE WRONG NUMBERS und DESTINY´S CHILDREN. Die komplette crunchola der oben genannten Jungdelinquenten verblaßt allerdings gegen das Cover-Foto von PAUL BEARER & THE HEARSEMEN.

Hey, watch da furniture, kids! So ziehen wir denn Bilanz und stellen erfreut fest, daß unterm Strich mal wieder fünf nahezu makellose Compis BAR JEGLICHEN PSYCH CRAPS (!!!) stehen. Da bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als dem geneigten Käufer den Erwerb des kompletten quintuple whammy jammy ans Herz zu legen und ferner darauf hinzuweisen, daß Crypt für Februar und April/Mai 1999 bereits zwei weitere double-dips angekündigt hat.

In Anbetracht der hohen Qualitätsanforderungen, die man im Hause Warren an sich selber stellt, hab´ ich da keinerlei Probleme mit. You record ´em, I afford ´em! In diesem Sinne: PUT ON DA SKILLET!!!