BLACK SLEEP OF KALI

Our Slow Decay

Zugegeben: Ich bin gegenüber musikalischen Trends stets skeptisch: Da ist die gerade entdeckte Subkultur anfangs eigenständig und spannend in Sachen Ideologie, Mode und Kompositionsstilistik. Und – schwupps! –wird sie zu einem fiesen Massenphänomen.

So was saugt. Vom blühenden Sludge/Postcore/Alternative-Metal-Trend, für den sich Bands wie NEUROSIS, MASTODON, BARONESS, KYLESA und viele andere verantwortlich zeigen, bin ich hingegen sehr angetan.

Denn dieses Genre bietet dem Musiker ein wesentlich breiteres Feld an, um sich zu entfalten. Daher bin ich von dieser Art von Musik nicht so schnell übersättigt, trotz Überschuss an Veröffentlichungen und nicht zu leugnender Parallelen zu anderen Bands.

Auch die vier Musiker von BLACK SLEEP OF KALI, die sich 2008 in Denver zusammengefunden haben, zähle ich zu diesem Trend. So stehen die sieben Songs auf dem Albumdebüt „Our Slow Decay“ unter dem Banner „Neo Doom“; erkennen kann man darin derbe Vocals und harte Riffs, auf die unmittelbar und unvorhersehbar großartige Alternative-Metal-Harmonien folgen.

Die Riffs können genauso hektisch metallisch sein wie düster-doomig oder glockenklar und zauberhaft, so wie es im Anspieltip „The crow and the snake“ der Fall ist. Und immer dann, wenn es melodischer wird, erinnert mich die der Sound an BARONESS – was ich bei dieser Musik herzlich begrüße.